Haidhausen:Immer mehr Pakete

An der Einsteinstraße soll eine Kurzparkzone für Liefer-Fahrzeuge entstehen

Haben bis vor kurzem noch vor allem Anlieger auf Parkplatzsuche die engen Straßenzüge im Viertel verstopft, so sind es nun zunehmend Lieferdienste. Die Auswirkungen von Car-Sharing und Internethandel sind in Haidhausen besonders deutlich sichtbar und beschäftigen längst den Bezirksausschuss (BA). Eine Beratung über zwei Kurzzeit-Stellplätze nur für Kurierfahrer führte das Gremium damit auch als Grundsatzdiskussion über künftige Verkehrskonzepte: Die SPD-Fraktion hatte je eine solche "Lieferzone" an der Einsteinstraße, Höhe Hausnummer 100, und an der Kirchenstraße, Nummer 88, beantragt. Hier, wie auch anderswo im Viertel, stehen täglich Lieferfahrzeuge in zweiter Reihe oder gleich auf dem Gehsteig, weshalb Nikolaus Haeusgen (CSU) mit seiner Skepsis auch nicht allein blieb. Anstelle zweier willkürlich gewählter Standorte könnte man gleich vor jedem Haus Sonderparkplätze ausweisen, oder - noch besser - überall darauf verzichten. Vor ausufernden Parkzonen warnte auch Manfred Bahlmann (Grüne). Er geht davon aus, dass große Internetversandfirmen, wie schon in anderen Großstädten, ohnehin bald auf die beengten Verhältnisse reagieren und Abholzentren in dicht bebauten Vierteln einrichten. Funktionierende Lieferzonen für Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte seien schon schwer genug zu realisieren, finden Bahlmann und einige Kollegen. Am Ende einigte sich der BA mehrheitlich auf einen Kompromiss und beantragt nun bei der Stadtverwaltung die Lieferzone an der breiten Einsteinstraße, direkt vor einem großen Wohnblock mit zahlreichen kleinen Geschäften. An der engeren Kirchenstraße mit weniger Lieferkunden soll es zunächst keine Lieferzone geben.

© SZ vom 01.03.2016 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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