Haidhausen:Der Poller-Streit geht weiter

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Gefährlich: Die Quader werden laufend aus dem Pflaster gerissen. (Foto: privat)

Statt der gefährlichen Quader werden Blumenkübel gefordert

Von Renate Winkler-Schlang, Haidhausen

Es ist eine Testphase, die einfach nicht funktioniert: Die Betonwürfel, die in der Preysingstraße versuchsweise für Verkehrsberuhigung sorgen sollen, werden von den Gegnern dieser Ausbrems-Maßnahmen immer wieder beiseite geschoben. Dennoch hatte sich der Bezirksausschuss gegen ein vorzeitiges Ende des Versuchs ausgesprochen. In der Folge hatte die Stadt die Quader, die anfangs nur lose auf der Fahrbahn platziert waren, dann unten mit spitzen Stahlstangen ausgerüstet. Diese können wie eine Art Dübel in die Zwischenräume des Kopfsteinpflasters gedrückt werden. Gut gemeint, doch der Widerstand in der Preysingstraße lässt sich dadurch offenbar nicht aufhalten. Jetzt stehen die Quader schief oder sie werden ganz ausgehebelt, sodass die spitzen Enden zu Gefahrenstellen werden. Denn daran bleibt man leicht hängen.

Bernd Haak von der Bürgerinitiative "Sichere Preysingstraße" hat einen Brandbrief ans Kreisverwaltungsreferat und das Baureferat geschrieben. Es entstehe durch diese Würfel nicht nur eine Unfallgefahr, sondern eine Situation, "die dem positiven Anliegen der Geschwindigkeitsbegrenzung zuwider läuft und es dadurch in der Öffentlichkeit nachhaltig diskreditiert".

Die Quader seien einfach ungeeignet, sagt er: "Sie wiegen ein bisschen mehr als ein Zementsack. Sie sind so provisorisch, dass jeder Depp mit ihnen Würfel spielen kann. Da liegen sie dann hilflos in der Ecke wie ein Käfer, der die Beine in die Luft streckt." Für seine mehr als 30 Mitstreiter umfassende Initiative in der bürgersteiglosen Preysingstraße sei mit diesem Vandalismus aber keineswegs das Experiment gescheitert. Es müsste vielmehr erst einmal mit der richtigen Ausstattung beginnen, findet er - schön bepflanzte, breite und schwere Blumenkübel, wie sie in der Steinstraße stehen. Das ist sein "Vorschlag zur Optimierung", die angestrebte Schrittgeschwindigkeit ließe sich so leichter durchsetzen.

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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