Amateur-Derby 1860 - FC Bayern:Massiv im Einsatz

TSV 1860 Muenchen II v FC Bayern Muenchen II - Regionalliga Bayern

Beim vergangenen Derby im Sommer 2014 mussten Ordner einige Feuerwerkskörper vom Spielfeld räumen.

(Foto: Micha Will/Getty Images)
  • Die Polizei will beim Derby ziwschen den Fußball-Regionalligisten der Löwen und der Bayern mit mehr Beamten im Einsatz sein.
  • Außerdem will sie erstmals von der erweiterten Sicherheitszone, die die Stadt eingerichtet hat, profitieren.
  • Polizeivizepräsident Robert Kopp mahnt: "Wer anderen das Erlebnis Fußball vermiesen will, erhält von uns die Rote Karte".
  • Kritik an den Plänen kommt von Fanprojekt München.

Von Martin Bernstein

Sechs Tage vor dem kleinen Derby zwischen den Fußball-Regionalligamannschaften der Löwen und der Bayern im Stadion an der Grünwalder Straße kündigt die Polizei "kommunikative Konfliktbewältigung", aber auch eine Null-Toleranz-Linie gegenüber gewaltbereiten Fußballrowdies an. "Wer anderen das Erlebnis Fußball vermiesen will, erhält von uns die Rote Karte", schreibt Polizeivizepräsident Robert Kopp in einem am Montag via Internet, Twitter und Facebook verbreiteten Fanbrief. Die Ereignisse vom 12. August 2014 sollen sich auf keinen Fall wiederholen: Damals hatten Fußballfans bereits beim Anmarsch Pyrotechnik gezündet - auch inmitten der hölzernen Viktualienmarkt-Buden. Im Stadion hatte sich das fortgesetzt. Die Polizei nahm elf Randalierer fest, vier Beamte wurden verletzt.

Am Ostermontag will die Polizei mit "erheblich mehr" Beamten präsent sein als mit den 400 Polizisten, die im Sommer beim Derby eingesetzt worden waren. Und sie wird erstmals von der erweiterten Sicherheitszone profitieren, die die Stadt eingerichtet hat. Sie umfasst jetzt auch Candid- und Wettersteinplatz, Silberhornstraße sowie den Viktualienmarkt. Von besonderer Bedeutung ist der Passus, nach dem es verboten ist, "sich mit anderen zu einem gemeinschaftlichen friedensstörenden Handeln zusammenzuschließen". Das erlaubt den Beamten, früh einzuschreiten.

"Übersensibilisierten Hochsicherheitszone"

Das Fanprojekt München hat am Montag den Beschluss des Stadtrats kritisiert. Er sei nicht mit dem Fanprojekt abgestimmt gewesen. Der Austragungsort Giesing werde von Stadt und Polizei am Spieltag "zu einer übersensibilisierten Hochsicherheitszone ausgerufen". Das Fanprojekt appelliert an alle Beteiligten, "einen kühlen Kopf zu bewahren, sei es von Seiten der beiden Fanszenen, den Verantwortlichen der beiden Vereine, des Verbandes, der Polizei oder der städtischen Behörden. Bestehende Kommunikationsmöglichkeiten sollten zudem aufrecht erhalten bleiben." Gerade daran hat es zuletzt offenbar gehapert. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hatte im Vorfeld der Stadtratsentscheidung darauf hingewiesen, dass bei einem Gespräch mit Polizei, Vereinsvertretern, dem Fanprojekt sowie einem Fanvertreter des FC Bayern am 24. Februar keine Absprachen zu den Fanmärschen am Ostermontag möglich gewesen seien. Es sei deutlich geworden, schreibt das KVR, "dass die Fans, insbesondere die Ultras, in keiner Weise bereit sind, mit den Behörden zu kooperieren oder sich auf verbindliche Spielregeln zu verständigen."

Einsatzleiter Kopp kündigt in seinem Fanbrief an, dass rivalisierende Fangruppen bereits in der Innenstadt getrennt und von Uniformierten begleitet würden. Es werde körperliche Durchsuchungen am Stadion geben, das Stadion und sein Umfeld würden videoüberwacht. Bei Vermummungen und Verwendung von Pyrotechnik werde die Polizei konsequent einschreiten. Am Ostermontag hat die Münchner Polizei ein Bürgertelefon eingerichtet (089/2910-1910). Im Stadion können Fans den Einsatzleiter, die Abschnittsleiter und Vertreter des Ordnungsdienstes gegen 13.30 Uhr hinter der Gegengerade persönlich sprechen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: