Manchmal darf es in Gräfelfing auch ein bisschen mehr sein. In diesem Fall sind es 28 000 Euro, die ein optisch ansprechender Bodenbelag auf dem Hauptweg des denkmalgeschützten Gräfelfinger Friedhofs mehr kostet als banaler Asphalt. Bei der Abstimmung über die teurere Variante "Olympiamastix" votierte der Gräfelfinger Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung geschlossen dafür, bis auf die Gegenstimme des SPD-Rats.
Der vier Meter breite Hauptweg des Friedhofs muss dringend saniert werden. Da er nicht nur von Fußgängern benutzt wird, sondern auch Fahrzeuge darüber rollen, die zur Gräberpflege nötig sind, muss er befestigt sein. In Frage kommt schwarzer Asphalt oder eben Olympiamastix, wie Roland Strecker vom Bauamt vorschlug. Bei dem Bodenbelag, der 1972 extra zu den Olympischen Spielen in München entwickelt wurde, handelt es sich auch um Asphalt. Doch auf den werden noch feine Isarkiesel aufgebracht und festgewalzt, "wie ein Streuselkuchen", veranschaulichte es Strecker. Der Bodenbelag wurde bereits auf den Wegen vor der alten Aussegnungshalle verwendet. Von hier startet auch der Hauptweg, der nun genauso aussehen soll. Olympiamastix punktete bei den Gemeinderäten nicht nur in Sachen Optik, sondern auch unter dem Aspekt der Sicherheit: Durch den rauen Bodenbelag ist er bei nassem Wetter rutschfester.
Gräfelfing habe einen besonders schönen Friedhof, der auch einen schönen Weg verdiene, begründete Florian Ernstberger (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham) seine Zustimmung. Die Sanierung kostet insgesamt 100 000 Euro.