Gräfelfing:Vorrang für den Kiesabbau

Laut Gutachten soll die Belastung der Anwohner kaum zunehmen

Der Gräfelfinger Gemeinderat ist der Realisierung einer weiteren Transportbetonmischanlage auf dem Gelände der Firma Glück ein Stück näher gerückt. Der Gemeinderat hat jetzt den Flächennutzungsplan geändert, der den Bau der Anlage möglich macht, und er hat dem derzeitigen Stand des Bebauungsplans mehrheitlich zugestimmt. Gemeinderat Franz Lang (SPD) befürchtet jedoch weitere Belästigungen. Das östliche Gemeindegebiet jenseits der Würm sei "abgehängt".

Schon im Herbst 2015 hatte die Firma Glück, die seit mehr als 80 Jahren Kies in Gräfelfing und Planegg abbaut und zu den ältesten Familienunternehmen im Würmtal zählt, den Bauantrag für die Transportbetonmischanlage gestellt. Mehrheitlich hatte der Gemeinderat damals zugestimmt. Die Anlage soll im bestehenden Kiesabbauareal errichtet werden, damit der gewonnene Kies direkt weiterverarbeitet werden kann. Im Flächennutzungsplan wurde das Areal - eigentlich als Fläche für Landwirtschaft definiert - jetzt als Sondergebiet ausgewiesen. Die Dauer der Nutzung ist bis 31. Dezember 2035 beschränkt.

Anwohner fürchten eine zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung. Die Gutachten bescheinigen jedoch anderes: "Die Erhöhung des Verkehrs ist im nicht hörbaren Bereich", sagte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing). Franz Lang (SPD) hielt diese Aussagen für "zynisch". Gräfelfing schmücke sich mit dem Titel Gartenstadt. An den Vorzügen partizipierten die Bewohner östlich der Würm aber nicht. Dieser Teil müsse Lärm und Verkehr ertragen, die Lkw der Firma Glück trügen wesentlich dazu bei.

Derzeit wird geprüft, ob man an der Ausfahrt des Glück-Geländes das Linksabbiegen der Laster verbieten könne. Dann müssten die Laster gleich in Richtung München oder aber durch das Gräfelfinger Gewerbegebiet fahren.

© SZ vom 16.10.2017 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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