Gräfelfing:Mit Eigenlob nicht gespart

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Startet durch: Für Bürgermeisterin Uta Wüst - hier auf ihrer Vespa - beginnt die zweite Hälfte ihrer Amtszeit. (Foto: Catherina Hess)

Halbzeitbilanzen von Bürgermeisterin Wüst und den Fraktionen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Hälfte der Wahlperiode haben die Gräfelfinger Gemeinderäte und die Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) nun hinter sich. Vor gut drei Jahren, im Mai 2014, zog Wüst durch ein knappes Ergebnis in der Stichwahl ins Rathaus ein: Sie erhielt 51,2 Prozent der Stimmen, ihr Kontrahent Peter Köstler (CSU) 48,8 Prozent. Zur Halbzeit zog die Rathaus-Chefin nun bei einer Veranstaltung des IGG-Ortsverbands Bilanz. Auch die Fraktion der Grünen und der CSU formulierten ein Resümee. Mit Eigenlob sparte dabei keiner.

Mangelnde kommunalpolitische Erfahrung und eine fehlende Mehrheit der IGG-Fraktion im Gemeinderat - die IGG hat vier Sitze, die CSU acht Sitze - lautete die Kritik, mit der sich Wüst nach der Wahl konfrontiert sah. Rückblickend sagt sie, dass sich diese Ausgangslage "gut kompensieren" ließ, "wir fassen fast alle Beschlüsse einstimmig". Bei einzelnen Themen jedoch gehen die Vorstellungen auseinander, räumte sie ein. Etwa, wenn es um die Finanzen geht - SPD und FDP plädieren für einen deutlicheren Sparkurs -, oder als es um den Sozialwohnungsbau in der Rottenbucher Straße ging.

Als Erfolg verbucht die Rathaus-Chefin, dass das Geothermie-Projekt nach jahrelanger Stagnation nun in Händen der Gemeinde liegt: Die Kommune verfügt über die Bohrrechte. Ein "Paradestück" seien die gelungenen Verhandlungen mit der Brauereifachschule Doemens gewesen, die im Ort gehalten werden konnte und nun im Gewerbegebiet einen Neubau errichtet. Im Zuge der Grundstücksverhandlungen konnte auch ein Hotelprojekt gesichert werden, außerdem wird im Ortszentrum Platz frei für Wohnungsbau. Die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen ist laut Wüst ein weiteres Erfolgsthema. Hier ziehen alle Fraktionen an einem Strang. Die vielen Plätze seien für manche ein Argument, nach Gräfelfing zu ziehen.

Auch die CSU-Fraktion lobt das eigene Engagement. Vor allem die Geschwindigkeitsmessanlage an der A 96, die nun in greifbare Nähe rückt, gehe auf das Konto der Fraktion. Als CSU-Erfolg wird auch der Neubau der Turnhalle mit Schwimmbad verbucht. Die CSU hat die große Lösung, eine Dreifachturnhalle mit Schwimmbad, per Antrag durchgesetzt. Die Grünen ziehen ebenso eine positive Zwischenbilanz. So seien von den 55 Einzelvorhaben, die im Wahlprogramm 2014 aufgelistet waren, bereits 22 umgesetzt worden, etwa Verbesserungen der Radwege oder Fotovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden.

Für die zweite Halbzeit bleibt genug Arbeit. So sollen noch in diesem Jahr wichtige Grundsatzentscheidungen fallen: zur Zukunft der Geothermie und des Alten- und Pflegeheims Rudolf-und-Maria-Gunsthaus sowie zum Bau einer Entlastungsstraße. Beim Ewigkeitsthema Jahnplatz hofft Wüst weiterzukommen. Bei diesem Wahlkampfthema blieben große Erfolgsmeldungen bislang aus. Auch für die CSU hat der Platz "oberste Priorität". Einige sind sich Grüne und CSU, dass der Lärmschutz an der Autobahn verstärkt in den Fokus rücken soll.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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