Gräfelfing:Kinderbetreuung wird teurer

Die Erhöhung der Gebühren für gemeindliche Kinderbetreuungseinrichtungen in Gräfelfing ist beschlossene Sache. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, dass Eltern künftig zehn Prozent mehr für Krippe, Kindergarten, Hort und Mittagsbetreuung bezahlen müssen. Das Gremium folgte damit der Vorgabe aus dem Hauptausschuss. Die SPD und andere Gemeinderäte konnten sich damit nicht zufriedengeben. Sie wünschten eine finanzielle Entlastung für junge Familien.

In der vorangegangenen Sitzung des Hauptausschusses, in der das Thema Anfang Mai diskutiert worden war, hatte die SPD noch einen gewagten Vorschlag gemacht: Michael Langer (SPD) hatte angeregt, die Gebühren komplett abzuschaffen und die Kinderbetreuung kostenlos anzubieten. Soweit wollte die Fraktion in der Gemeinderatssitzung nun nicht mehr gehen, forderte aber den Verzicht auf die Zehn-Prozent-Erhöhung. "Gräfelfing könnte es sich leisten, auf diese Gebührenerhöhung zu verzichten", sagte Langer. Unter dem Strich gehe es um 47 000 Euro mehr, die durch die Erhöhung in die Kasse der Gemeinde fließen. Angesichts hoher Gewerbesteuereinnahmen und großzügiger Ausgaben für Straßensanierungen müsste dieser Posten "drin sein".

Die Gegenargumente der Verwaltung überzeugten aber die Mehrheit im Gemeinderat: Eine schrittweise moderate Anpassung sei besser als irgendwann ein großer Sprung. Außerdem dürfe die Schere zwischen den privaten Einrichtungen und dem gemeindlichen Angebot nicht zu weit auseinanderklaffen. Sind gemeindliche Einrichtungen voll, und werden Eltern auf private Träger verwiesen, müssten die Kosten vergleichbar sein.

© SZ vom 06.06.2016 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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