Gräfelfing:Kaum Einsparungen

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Austausch der Gräfelfinger Rathausfenster lohnt nicht

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Der Austausch der 50 Jahre alten Fenster im Gräfelfinger Rathaus ist teuer und bringt nicht den gewünschten Umfang an Energieeinsparung. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung durch ein Ingenieurbüro, die jetzt im Bauausschuss vorgestellt wurde. Effektiver wäre eine Dämmung der Kellerdecke und des Dachs.

Die Idee, die Rathausfenster zu sanieren oder gleich ganz auszutauschen, geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion zurück. Das Rathaus hat fast 200 Fenster, einige im Erdgeschoß bilden große Fensterfronten. Im Sommer heizen sich manche Büros in dem Bau, dessen 50-jähriges Bestehen gerade gefeiert wurde, extrem auf, im Winter zieht es. Auch sonst ist der Energiestandard des Hauses in vielen Bereichen auf dem Niveau der Sechziger- und Siebzigerjahre. Die jetzige Verglasung sei "dramatisch schlechter" als eine Zweifach-Isolierverglasung, für die sich die Gemeinderäte entscheiden könnten, sagte Ingenieur Markus Staller. Dabei würden nur die Gläser ausgetauscht werden und die gut erhaltenen Fensterrahmen aus Tropenholz erhalten bleiben. Gleichzeitig würde man die defekten Fenster - manche lassen sich nicht mehr öffnen - reparieren. Die Kosten kämen auf rund 410 000 Euro.

Die Alternative wäre eine Dreifach-Isolierverglasung. Dazu müssten aber auch die Rahmen ausgetauscht werden, weil diese Verglasung zu dick für die vorhandenen Rahmen sei. Die Kosten beliefen sich dann auf rund 1,1 Millionen Euro. Die Energieeinsparung liegt laut Staller, je nachdem welche Variante zum Zuge käme, bei sieben bis 14 Prozent im Jahr, was 3000 beziehungsweise 6000 Euro an Einsparung entspräche. "Das ist nicht besonders hoch."

Der Ingenieur riet dazu, die alten Fenster zu behalten, so lange es geht - "sie passen zum Baustil"- und vorerst nur die defekten Fenster zu reparieren und blindgewordene Scheiben auszutauschen. Dafür fallen rund 20 000 Euro an. Parallel dazu soll Staller nun ermitteln, wie teuer eine Dämmung der Kellerdecke und des Dachs wäre. Damit könnten nämlich Energieeinsparungen von insgesamt rund 20 Prozent erzielt werden.

© SZ vom 21.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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