Gräfelfing:Hilfe für die Nachbarn

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Mit Tempo 30 und Flüsterasphalt gegen den Straßenlärm

Mit einer Kombination aus Tempo 30 in der Nacht und einem lärmarmen Fahrbahnbelag könnte die Gemeinde Gräfelfing den Lärm auf der Pasinger Straße erheblich reduzieren, das ergab die Untersuchung eines Ingenieurbüros. "Darüber sollte der Gemeinderat bald abstimmen. Das lässt sich leicht umsetzen", sagte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) jüngst in der Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten und Umweltfragen.

Die Experten hatten das Straßennetz Gräfelfings genauer unter die Lupe genommen, Anlass war der geplante Lärmaktionsplan. Darin werden Maßnahmen untersucht, wie die Lärmbelastung in der Kommune reduziert werden kann. Eine besondere Belastung haben die Experten im Bereich entlang der Pasinger Straße zwischen Weinbuchweg und dem Ortsausgang Richtung Planegg festgestellt. Vor allem nachts werden die verträglichen Werte überschritten. Deshalb plädierte Ralph Kempiak, Mitglied des Ingenieursbüros, für Tempo 30 in diesem Abschnitt. Durchsetzbar sei dies aber nur, wenn das Landratsamt zustimme. Die Geschwindigkeitsbeschränkung sei eine Einzelfallprüfung.

Alternativ oder am besten ergänzend wäre eine neue Fahrbahndecke mit lärmarmem Asphalt, auch Flüsterasphalt genannt. Diese Maßnahme ist im gesamten bebauten Bereich der Pasinger Straße sinnvoll, meint Kempiak. Die neue Asphaltschicht könnte dann aufgetragen werden, wenn ohnehin Straßenbauarbeiten anstünden. Überrascht hat die Bürgermeisterin, dass die Würmtalstraße nicht als besonders lärmbelastet bei der Untersuchung aufgefallen ist. Das liege vor allem daran, dass die Wohnhäuser nicht so nah an die Straße gebaut seien wie an der Pasinger Straße, erklärte Kempiak. Dass das subjektive Lärmempfinden der Bürger ein anderes ist, kann auch damit zu tun haben, dass im Rahmen der Lärmaktionsplanung relativ hohe Richtwerte durch die EU zugrunde gelegt werden.

Mit der Untersuchung ist ein erster Schritt getan. "Der Lärmaktionsplan ist ein Prozess, wir stehen am Anfang", sagte Kempiak. Vorgesehen ist, demnächst die Bürgerschaft einzubinden.

© SZ vom 14.10.2015 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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