Gräfelfing:Feste Radaranlage wird vertagt

Gemeinde will Tempo auf der A 96 zunächst temporär messen

Mit der Geschwindigkeitsmessanlage an der Lindauer Autobahn A 96 im Bereich Gräfelfing geht es nur langsam voran. Angesichts der hohen Kosten machen die Gräfelfinger Gemeinderäte noch einmal einen Schritt zurück: Sie wollen nun zuerst prüfen, wie viele Fahrzeuge überhaupt schneller als die erlaubten 80 Stundenkilometer fahren.

Der Autobahnlärm ist ein Ärgernis für die Gräfelfinger Bürger, eine Geschwindigkeitsmessanlage soll Abhilfe schaffen. Die Installation geht allerdings allein auf Kosten der Gemeinde. Rund 220 000 Euro fallen für die technische Ausstattung an, hinzu kommen Investitionen für mehrere Parkbuchten entlang der Autobahn: Denn die Blitzanlage soll immer wieder anders positioniert werden, damit Autofahrer sich nicht auf immer dieselbe Stelle einstellen können. Die genannten Kosten seien Pauschalbeträge, konkrete Berechnungen liegen noch nicht vor, gab Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) in einer Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten bekannt. Die Wirksamkeit einer solchen Anlage ist im Gemeinderat umstritten. "Das ist ein teures Placebo", sagte Jörg Scholler (FDP). Er ist sich sicher, dass die Blitzanlage nicht den Lärm mindert, da kaum jemand schneller als 80 Stundenkilometer fahre. Peter Köstler (CSU) hingegen verteidigte die Anlage, die eine Idee seiner Fraktion ist, vehement. Er warf der Bürgermeisterin vor, dass es damit zu langsam vorangehe. Der Vorschlag der Bürgermeisterin, über temporäre Geschwindigkeitsmessungen an der Autobahn "belastbare Daten" zu erhalten, ob überhaupt zu schnell gefahren wird, wurde einstimmig angenommen. Parallel dazu soll ein Planungsbüro konkrete Kosten einer dauerhaften Blitzanlage ermitteln.

© SZ vom 19.06.2017 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: