Gräfelfing:Die Würm bleibt sauber

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Der Vertrag für die UV-Lichtanlage wird um zehn Jahre verlängert

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Der Badespaß in der Würm, eine der Sommerattraktionen schlechthin in den Würmtalgemeinden, soll erhalten bleiben. So wünscht es sich die Gemeinde Gräfelfing. Dafür muss das Wasser, das aus der Starnberger Kläranlage in die Würm fließt, auch in Zukunft mit UV-Licht bestrahlt und auf diese Weise desinfiziert werden. Seit zehn Jahren wird das so praktiziert, der Starnberger Abwasserverband hatte anlässlich der Bundesgartenschau 2005 eine UV-Lichtanlage in Betrieb genommen. Nun soll der Vertrag um weitere zehn Jahre verlängert werden. Auch die Kraillinger Gemeinderäte stimmten bereits zu. Die Entscheidung der Gautinger und Planegger steht noch aus.

Beim Bürgermeistertreffen war der Tenor jedoch zustimmend, sagte Gräfelfings Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing, IGG) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Die Bestrahlung kostet den Abwasserverband 65 000 Euro pro Jahr, auf die vier Würmtalgemeinden entfallen jeweils 2500 Euro.

Trotz Wasserbestrahlung gilt für die Würm weiterhin: Baden auf eigene Gefahr. Denn Fließgewässer haben ihre Tücken. Das Würmwasser kann auf seinem Weg vom Ursprung im Starnberger See bis zur Mündung in die Amper Schmutz aufnehmen. So raten Experten vor allem nach starken Regengüssen davon ab, ins Wasser zu gehen - weil dann das Risiko größer sei, dass Schmutz aus Uferbereichen und von Straßen in die Würm geschwemmt worden sei, erklärte Umweltreferent Thomas Leineweber, im Landkreis München würden keine Wasserproben entnommen und auf Qualität geprüft. Denn die Probe aus einem Fließgewässer kann nur eine Momentaufnahme sein und kann keine Garantie für dauerhafte Sauberkeit geben.

Die Würm gilt auf ihren 40 Kilometern vom Starnberger See bis hin zur Amper als ökologisch intaktes Gewässer; der Fluss ist nicht verschlammt und hat eine gute Wasserqualität. Weiße Schaumkronen auf der Wasseroberfläche, die sich vor allem an turbulenten Strömungsstellen bilden und für den Laien wie Schmutz aussehen, sind in Wirklichkeit Eiweißprodukte, die von zersetzten Algen stammen. Bräunliche Wasserverfärbung wird meist durch Blütenstaub verursacht.

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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