Gräfelfing:Die "Energiekarawane" zieht los

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Viele Hausbesitzer ahnen gar nicht, wo bei ihnen Energie verlorengeht. Ein professioneller Berater kann Stromfresser und ähnliches aufstöbern. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Gemeinde Gräfelfing schickt ihren Bürgern auf Wunsch Berater ins Haus

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Der Energieberater kommt in Gräfelfing jetzt auch persönlich ins Haus. Die Gemeinderäte stimmten in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten und Umweltfragen mehrheitlich für eine neue Art der Energieberatung. Für den Bürger ist dieses Angebot kostenlos. Das neue Konzept nennt sich "Energiekarawane". Die Europäische Metropolregion München hat die Lizenz dafür erworben und wirbt bei ihren Mitgliedskommunen - so auch bei der Gemeinde Gräfelfing - für eine Durchführung der Karawane. Dabei kommt der Berater auf Wunsch ins Haus, macht einen sogenannten Gebäude-Check und verfasst einen Kurzbericht mit Handlungsempfehlungen. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Bürger, die sich noch nicht mit dem Thema Sanierung beschäftigt haben.

Möglich wäre die Energieberatung in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Bayern, sagte Sabrina Schröpfer, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, die das Konzept vorstellte. Die Beratung soll konzentriert an bestimmten Tagen in einem Quartier durchgeführt werden. In Frage kommen Gegenden mit hohem Wärmebedarf und einem großen Bestand an älteren Einzel- und Reihenhäusern. In welchem Gebiet die Aktion startet, ist noch offen. Die Verwaltung will das in den nächsten Wochen ausarbeiten.

Für die Gemeinde fallen pro Beratung 20 Euro an, den Rest, 230 Euro, bezahlt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Form eines Zuschusses. Die Gemeinde muss zusätzlich etwa 3000 Euro für die Organisation und Durchführung des Projekts gemeinsam mit der Verbraucherzentrale bezahlen. Über die Notwendigkeit des Projekts waren sich nicht alle Gräfelfinger Gemeinderäte einig. Das Thema energetische Sanierung sei nicht neu für die Bürger in Gräfelfing, hieß es. Die Gemeinde fördere entsprechende Sanierungen bereits durch ihr Energieförderprogramm. Außerdem könnten in der vorgesehenen Kurzberatung keine fundierten Aussagen getroffen werden.

Das sei auch gar nicht das Ziel - die Energiekarawane solle viel eher für das Thema sensibilisieren, einen Überblick verschaffen und einen Denkanstoß geben, sagte Schröpfer. Das Gremium stimmte der Karawane letztlich mit fünf gegen drei Stimmen zu. Noch in diesem Herbst sollen 250 Immobilieneigentümer angeschrieben werden, die Gemeinde rechnet mit 50 bis 75 Interessenten.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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