Gräfelfing:Der Rohstoff ist angekommen

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Aus dem Wald bei Leutstetten reiste Gräfelfings neuer Maibaum am Samstag zum Fahrzeughof der Feuerwehr. (Foto: Florian Peljak)

Die Maibaumfreunde transportieren eine knapp 30 Meter lange Fichte nach Gräfelfing

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Der künftige Maibaum hat die Gemeinde Gräfelfing erreicht: Fast 30 Meter Fichtenstamm wurden am Samstag von Leutstetten zur Feuerwehrwache transportiert. Zum Maibaum muss er allerdings in den kommenden drei Wochen erst noch werden: Hobeln, Lackieren und Zunftschilder anschrauben heißt es jetzt.

Schon Ende Februar war der Stamm in einem Waldstück bei Leutstetten gefällt worden, er ist eine Spende des Martinsrieder Waldbesitzers Achim Zercher. Markus Feuerer von den Maibaumfreunden hatte selbst die Säge angesetzt. Die Vereinskollegen hatten den Stamm dann entastet und entrindet, aufgebockt blieb er noch gute vier Wochen zum Trocknen im Wald. Am Samstag kam er nun die rund 15 Kilometer lange Strecke auf einem Holzfuhrwerk nach Gräfelfing und wurde offiziell der Gemeinde übergeben. Gelagert wird er im Fahrzeughof der Feuerwehr, sagte Peter Köstler, Zweiter Bürgermeister und Mitglied der Maibaumfreunde - im Freien, aber überdacht.

Die Gräfelfinger Maibaumfreunde sind ein Zusammenschluss von sieben Vereinen. Die beiden Schützenvereine sind dabei, der Trachtenverein, die Lochhamer-Laien-Bauern-Bühne, der Sportverein TSV, die Feuerwehr und der Malteser Hilfsdienst. Auf dem Feuerwehrgelände werden die Aktiven den Stamm nun weiß-blau verzieren. Die Zunftschilder, die die Gräfelfinger Vereine abbilden, werden angeschraubt, und schließlich wird der Wetterhahn an der Spitze montiert.

Der Maibaum wird in den nächsten drei Wochen wohl das bestbewachte Gemeindeeigentum sein. In Schichten werden die Vereine den Stamm rund um die Uhr im Blick haben, vor allem nachts, sagte Köstler. Vor vier Jahren, als der letzte Maibaum aufgestellt wurde, gab es einen Diebstahlversuch, der auch fast geglückt wäre. Aber die Gräfelfinger konnten die Diebe gerade noch aufhalten. Die Tradition besagt nämlich, dass der Baum erst dann als gestohlen gilt, wenn er die Ortsgrenze verlassen hat. Innerhalb des Ortes reicht eine Berührung des Stammes durch die rechtmäßigen Eigentümer aus und der Baum muss in seinem Heimatort bleiben, erklärte Köstler.

Am 1. Mai wird der Baum bei der Alten Stefanuskirche nahe der Würmbrücke (Würmstraße 1) im Rahmen der traditionellen Maifeier aufgestellt. Beginn ist um 10 Uhr mit einer stärkenden Brotzeit, um 11 Uhr packen die Maibaumfreunde dann an, allerdings wird ein Kran die Hauptarbeit erledigen. Zuvor wird der alte Maibaum jedoch abgebaut: am Freitag, 21. April, um 15 Uhr wird er demontiert und in Stücke zersägt. Wer will, kann dann am Samstag, 22. April, 11 Uhr, ein Stück Maibaum als Erinnerung ersteigern.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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