Ein einheitliches Verkehrskonzept für die gesamte Kommune wollen Gräfelfinger Gemeinderäte erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe soll außerhalb des Gemeinderatsgremiums in Zusammenarbeit mit Bürgern Lösungsideen für neuralgische Verkehrsknotenpunkte erarbeiten. Dieses Vorgehen hatte Gemeinderat Jörg Scholler (FDP) kürzlich in einer Sitzung des Bauausschusses vorgeschlagen. Am Dienstag haben sich in der Gemeinderatssitzung Gemeinderäte aller Gruppierungen - mit Ausnahme der AIG - zur Teilnahme gemeldet. Scholler wird den Arbeitskreis in seiner Rolle als Dritter Bürgermeister leiten.
Wo ist der Verkehr zu laut, wo muss man ihn umleiten, wo fehlen Parkplätze und wo benötigt man eine Einbahnregelung und ein Tempolimit, um die Gefährdungspotential für die Bürger zu minimieren? Mit solchen Fragen soll sich der Arbeitskreis beschäftigen, sagt Scholler; Bürger seien eingeladen, ihre Ideen und Sorgen zu äußern. Sie sollen demnächst über per Anzeige im örtlichen Infoblatt gebeten werden, die Sitzungen des Arbeitskreises zu besuchen. Scholler will auf diesem Wege auch Geld sparen: "Wir geben unendlich viel Geld aus für Expertenrunden." Nicht selten legten die Fachplaner dann Lösungen vor, die unrealistisch seien - zuletzt zum Beispiel ein Radwegekonzept entlang der Pasinger Straße.
Vielmehr seien die Bürger die Experten, die die Verkehrswege täglich zurücklegten und wüssten, was praktikabel sei. Fachplaner könnte man zu einem späteren Zeitpunkt dazuholen, um prüfen zu lassen, ob und wie sich Lösungen umsetzen lassen. Der Arbeitskreis wird voraussichtlich im Juni seine Arbeit aufnehmen.