Gräfelfing:Ausnahme abgelehnt

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Anlieferung des Getränkemarkts belastet die Anwohner

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Anlieferung des Getränkemarkts Orterer in Gräfelfing ist schon seit Jahren ein einziges Ärgernis für die Anwohner. Lastwagen müssen immer wieder umständlich in der zu engen Einfahrt in der Finkenstraße rangieren. Das macht Lärm und produziert Abgase. Jetzt haben die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses entschieden, die Anlieferung über die Finkenstraße künftig nicht mehr zu erlauben. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Der Getränkemarkt wird eigentlich über die Nordseite in der Bussardstraße beliefert. So sieht es die einst erteilte Baugenehmigung vor. Dort sind auch die Kundenparkplätze angelegt. Vor einiger Zeit äußerte der Betreiber des Getränkemarktes jedoch den Wunsch, den Laden auch von der Westseite, über die Finkenstraße, zu beliefern. So kämen sich Lastwägen, Kunden und Passanten nicht ständig in die Quere, so die Argumentation der Firma. Für einen Erprobungszeitraum stimmten Gemeinde und Landratsamt zu. Jetzt möchte der Getränkemarkt die Ausnahmegenehmigung zum Dauerzustand machen. Gegen diese Regelung protestieren die Anwohner.

Die gesamte Verkehrssituation in der Finkenstraße ist schwierig, meinte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing). Viele Autofahrer würden die Straße als Schleichweg nutzen, um die viel befahrene Pasinger Straße zu meiden. Kämen dann noch die Lastwagen hinzu, die den Getränkemarkt beliefern, sei die Belastung für die kleine Straße sehr groß. Der Getränkemarkt hält sich zudem nicht an die Abmachungen, die Anlieferung nur zwischen neun und 16 Uhr zuzulassen, sagte Marion Appelmann (CSU). Wüst schlug daher vor, aus der Finkenstraße eine Einbahnstraße zu machen, um den Scheichverkehr einzudämmen. Das fand jedoch keine Zustimmung. Stattdessen schloss sich der Ausschuss dem Vorschlag von Florian Ernstberger (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham) an, die einstige Ausnahmegenehmigung einfach wieder zurückzunehmen. Ob das Landratsamt nun dieser Entscheidung folgt, bleibt abzuwarten.

© SZ vom 16.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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