Fürstenried:Im Südwesten unverzichtbar

Lesezeit: 1 min

Der Evangelische Sozialdienst in Fürstenried wird 50 Jahre alt

Die Kirchengemeinden mögen schrumpfen, für den Evangelischen Sozialdienst (ESD) Fürstenried gilt das glatte Gegenteil: Er kümmert sich um mehr Pflegebedürftige, Alleinerziehende, in- und ausländische Kinder denn je. Nicht nur für Peter Wild, einen ehemaligen Vorsitzenden der kirchlichen Organisation, ist der ESD "aus dem Münchner Südwesten nicht mehr wegzudenken". Das dürften viele, sehr viele Menschen im Stadtbezirk 19 ähnlich sehen. Demnächst feiert der Sozialdienst unter dem Dach des Diakonievereins der Andreaskirche sein 50-jähriges Bestehen, und das gleich in zwei Akten: Am Donnerstag, 17. September, ist ein Fest mit Bühnenprogramm vorgesehen, bei dem die Musik-Kabarettisten "Spätzünder" sowie die "Forstenrieder Borstigen" auftreten; sie bieten alpenländische Volksmusik dar. Kinder dürfen sich auf dem Freigelände der Andreasgemeinde und im Gemeindesaal beim Schminken und in einer Hüpfburg vergnügen. Das Jubiläumsfest beginnt um 15 Uhr.

Mit einem diakonischen Festgottesdienst wird die ESD-Geburtstagsfeier am Sonntag, 25. Oktober, von 10 Uhr an fortgesetzt. Anschließend lädt die Gemeinde zu einem Empfang. Die Kantorei und der Posaunenchor begleiten die Feier musikalisch. Nicht zuletzt dürfte das Jubiläum im Zeichen des Austausches von Erinnerungen stehen. Darin spielt die Diakonisse Else Schmidbauer mit Sicherheit eine Rolle; sie war anfangs die einzige feste Kraft und kümmerte sich um soziale Probleme aller Art. Das reichte von der Beratung junger Mütter bis zur Hilfe in akuten Notfällen, von der Betreuung älterer Menschen bis zur Organisation von Familienfreizeiten.

Heute betreuen beim ESD 40 festangestellte Beschäftigte Menschen, die des Beistands bedürfen. Wobei der Pflegedienst im Mittelpunkt steht: 30 Kräfte kümmern sich um etwa 120 Patienten und machen zusammen mehr als 3000 Hausbesuche im Monat. Dafür sind täglich zehn Dienstfahrzeuge im Stadtviertel unterwegs. "Aber wir sind längst mehr als ein Pflegedienst", betont der Vorsitzende Sigi Reimann und erwähnt das Angebot des Familienzentrums mit seinen Eltern-Kind-Gruppen und der Ferienbetreuung. Seit 1990 ist der ESD auch Träger des Alten- und Servicezentrums Fürstenried. Ältere Menschen und deren Angehörige können sich dort beispielsweise darüber informieren, wie man es hinbekommt, möglichst lang in der eigenen Wohnung zu leben. Ferner im Angebot: Kurse verschiedenster Art, Gruppenangebote, Mittagstisch, Caféteria, Einzelveranstaltungen und die fortwährende Einladung, Kontakte zu knüpfen. Der ESD baut auch auf die Mitarbeit Ehrenamtlicher und ist dankbar für Spenden. "Von beidem kann ein Sozialdienst nie genug haben", so Vorsitzender Reimann.

© SZ vom 08.09.2015 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: