Fürstenried:"Die Sicherheitslage ist gut"

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Dennoch warnt die Polizeiinspektion Forstenried eindringlich vor Fahrraddieben und Trickbetrügern

Polizeilich betrachtet, geht es im Stadtbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln ganz schön rund. Die Inspektion 29 verzeichnete im Jahr 2014 rund 12 000 Einsätze. 2100 Mal wurde sie allein zu Verkehrsunfällen gerufen - sechs pro Tag, und bei jedem zehnten Crash erlitt mindestens eine Person Verletzungen. Daneben gab es, wie Inspektionsleiterin Simone Lang bei der Bürgerversammlung berichtete, eine "erkleckliche Zahl" von Auto- und Motorradfahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Ähnlich alarmierend sei die Zahl der Unfälle mit Radlern gewesen: 97. Immerhin 19 der Betroffenen zogen sich schwere Verletzungen zu. "Wer auf dem Sattel sitzt, sollte sich bewusst machen, dass ihn keine schützende Hülle umgibt", rät die Chefin der Polizeiinspektion Forstenried.

Die Kriminalitätsrate habe sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert, so Polizeirätin Lang weiter, und das bedeute: "Die Sicherheitslage ist insgesamt gut." Signifikant sei indes die unterschiedliche Entwicklung bei einzelnen Delikten. Raub, Körperverletzung, Wohnungseinbrüche - alles rückläufig, womit der Stadtbezirk 19 nicht unbedingt im allgemeinen Trend liegt. Steil nach oben gegangen ist hingegen die Zahl der Fahrraddiebstähle. Da helfe nur solide Sicherung, so Lang.

Leider "keine Entwarnung" könne sie beim Thema Trickbetrug geben. Auch im vergangenen Jahr seien Bürger wieder "um nicht geringe Summen" geprellt worden. Die derzeit perfideste Methode: Gauner geben am Telefon vor, Polizisten zu sein, und raten den Leuten, Geldbeutel außen an die Türklinke zu hängen, die dann zur sicheren Aufbewahrung abgeholt würden. Die Masche klingt nach Parodie, soll aber zum Schaden einiger Münchner schon funktioniert haben. Der Appell der Polizeichefin: "Werden sie misstrauisch und besuchen Sie die Präventionskurse unserer Kontaktbeamten."

Keine Rolle im Sicherheitsbericht spielen die Flüchtlingsunterkünfte, deren Zahl zunimmt. Die positive Bilanz liege, wie der Bezirksausschuss-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) vermutet, nicht zuletzt am "ausgeprägten ehrenamtlichen Engagement" freiwilliger Helfer. Weidinger betonte die Bereitschaft seines Stadtbezirks, auch künftig sozial Schwache und Asylbewerber aufzunehmen, wenn eine "menschenwürdige Unterbringung gewährleistet" sei und keine "Brennpunkte" geschaffen würden.

© SZ vom 09.05.2015 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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