Konstante Kosten:Neuer Mietspiegel

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Die Preise für gemieteten Wohnraum bleiben in Germering stabil. Das ergibt sich aus dem am Dienstag veröffentlichten Mietspiegel für die Stadt. Dieser basiert auf Antworten von 964 Mietern.

Andreas Ostermeier

Zur Schlichtung von Unstimmigkeiten bei den Kosten für eine Wohnung können Mieter und Vermieter in Germering jetzt wieder auf eine Zahlenbasis zurückgreifen. Am Dienstag wurde im Rathaus der neue Mietspiegel für das Stadtgebiet vorgestellt. Aus ihm geht hervor, dass die Durchschnittsmiete in den vergangenen Jahren gleich geblieben ist. Der Münchner Professor Helmut Küchenhoff sowie seine Mitarbeiter Giuseppe Casalicchio und Christoph Molnar haben sogar eine leicht gefallene mittlere Netto-Monatsmiete errechnet: von 8,66 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2010 sank sie auf aktuell 8,56 Euro. Küchenhoff warnte allerdings davor, aufgrund der Zahlen von einem Rückgang der Mieten zu sprechen. Denn die Wohnungen, die den Berechnungen zugrunde liegen, sind nicht die selben wie vor zwei Jahren. In einen Mietspiegel gehen nur Wohnungen ein, die neu vermietet worden sind oder deren Miete in den vergangenen vier Jahren verändert worden ist. Küchenhoff legte deshalb Wert darauf, von "stabilen" Mieten in Germering sprechen.

Überrascht zeigte sich der Wissenschaftler von der Anzahl der Antworten. 964 Germeringer Mieter haben einen Fragebogen an das statistische Institut zurückgeschickt, gut 200 mehr als beim letzten Mal. Ob dies mit den Diskussionen über den Verkauf der WWK-Siedlung an einen neuen Eigentümer zusammenhängt oder mit der Kritik am ursprünglichen Vorhaben der Stadt, auf einen Mietspiegel zu verzichten, konnte Küchenhoff nicht sagen. Er verwies darauf, dass die Antworten anonym erfasst werden und deshalb auch nicht zu erforschen ist, ob möglicherweise viele aus den ehemaligen WWK-Wohnungen gekommen sind. Luise Giljohann vom Büro des Oberbürgermeisters sagte, dass in der Zeit der Befragung auffallend viele Mieter angerufen hätten, um Fragen zum Ausfüllen des Fragebogens zu stellen.

Die Stadt Germering lässt seit dem Jahr 1994 einen Mietspiegel erstellen. Dieser wird alle zwei Jahre überarbeitet. Die Stadt kostet das rund 10 000 Euro. Wegen der angespannten Haushaltslage beschloss der Stadtrat vor einem Jahr, die Information für Mieter und Vermieter nicht mehr aufzulegen. Nachdem zu Jahresbeginn mehr als 900 WWK-Wohnungen den Besitzer gewechselt hatten, revidierten die Stadträte ihren Beschluss und forderten einen neuen Mietspiegel. Das Zahlenwerk ist im Rathaus, Bürgerservice oder OB-Büro sowie im Mehrgenerationenhaus Zenja, Planegger Straße 9, erhältlich. Die Schutzgebühr beträgt drei Euro.

© SZ vom 01.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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