Die Immobilienpreise im Landkreis sind enorm hoch, für den sozialen Wohnungsbau findet sich kaum ein Plätzchen. Umso erstaunlicher ist, dass sich die Polizei vor Grundstücksangeboten aus Olching, Gröbenzell und Puchheim kaum retten kann, seit bekannt ist, dass das bayerische Innenministerium die Inspektionen von Olching und Gröbenzell fusionieren will. Alle drei Kommunen wollen unbedingt Sitz einer Polizeiinspektion sein. Das kann man schon nachvollziehen. Jeder Bürgermeister ist froh um jede öffentliche Einrichtung, Flüchtlingsheime vielleicht ausgenommen, weil das die Bedeutung einer Kommune erhöht. Zwar verbessert eine Polizeiwache am Ort nicht unbedingt die reale Sicherheitslage, weil diese von vielen Faktoren abhängt, stärkt aber das Sicherheitsgefühl der Bürger ungemein. Und darauf kommt es in der öffentlichen Debatte in erster Linie an. Der Schein bestimmt das Bewusstsein.
So war die Sicherheit ein wichtiges Thema im jüngsten Wahlkampf. Vor allem die CSU gerierte sich einmal mehr als Hüter von Recht und Ordnung, verschwieg aber im Landkreis tunlichst, dass die Zahl der Polizeiinspektionen von vier auf drei geschrumpft werden soll. Dabei muss das gar kein Verlust sein, wenn der Freistaat in Personal statt Immobilien investiert, wie der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft (GdP) argumentiert. Die Gewerkschaft verweist damit auf das entscheidende Kriterium, die Frage nach der Effizienz.
Welche Synergieeffekte werden erwartet und sind realistisch, welche personelle Ausstattung ist vorgesehen? Sind zwei Inspektionen für den dicht besiedelten Osten des Landkreises Fürstenfeldbruck sowie die weitläufige Gegend im Norden zwischen Maisach und Egenhofen ausreichend? Und wenn ja, wie müssten diese beiden Dienststellen in diesem Gebiet am besten verteilt sein? Solange diese Fragen nicht geklärt sind, kann man die Grundstücksangebote aus Gröbenzell, Olching und Puchheim als Kirchturmpolitik abhaken.