Gröbenzell: Kindergartenplätze:Ab in den Nachbarort!

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Gröbenzell präsentiert sich gerne als familienfreundlich und kindgerecht. Doch nun sollen Kindergartenplätze fehlen und Eltern nach Olching verwiesen worden sein - der Bürgermeister dementiert.

Zu einer familienfreundlichen und kindgerechten Gemeinde habe sich Gröbenzell in den vorigen Jahrzehnten entwickelt, heißt es auf der Internetseite der Kommune unter der Rubrik Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Da passt es so gar nicht ins Bild, dass es in dem Ort mit dem hohen Akademikeranteil einen Mangel an Kindergartenplätzen geben soll. Wie der SZ aus verlässlicher Quelle berichtet wurde, ist man im Rathaus in die Nachbargemeinde Olching verwiesen worden. Bürgermeister Dieter Rubenbauer (CSU) dementiert.

Eröffnungsfeier des Kindercampus in der Wildmoosstraße. (Foto: FFB)

Hauptproblem der Eltern scheint zu sein, dass diese ihre Kinder gerne durchgehend bis zum Eintritt in die Grundschule im Kindercampus an der Wildmoosstraße unterbringen wollen. Vor allem Eltern, die für diese Einrichtung einen Kindergartenplatz haben wollten, berichteten, sie seien von der Rathausverwaltung in die Nachbargemeinde geschickt worden.

Eine andere Empfehlung sei gewesen, die dem Alter nach schon für einen Kindergarten geeigneten Kinder, also Dreijährige, noch weiter in der Krippengruppe zu belassen, bis ein Kindergartenplatz frei wird. In der Kindereinrichtung an der Wildmoosstraße gibt es vier Krippengruppen mit 48 Plätzen und zwei Kindergartengruppen mit 52 Plätzen.

Die Vorwürfe weist Rubenbauer zurück: "Dass jemand vom Rathaus Kinder nach Olching schickt, ist mir nicht bekannt." Er verweist auf die üblichen Schwankungen, die es immer wieder bei den Anmeldungen für die Kindertagesstätten gebe, etwa weil Eltern ihr Kind für mehrere Einrichtungen anmelden. Dass es nicht für alle Kinder, die die Krippe Sterntaler im Kindercampus besuchen, reibungslos klappt, zum gewünschten Zeitpunkt in den im ersten Stock untergebrachten, bilingualen Kindergarten Flohkiste zu wechseln, erklärt der Rathauschef mit der längeren Verweildauer: Während Krippenkinder rund eineinhalb Jahre in der Einrichtung bleiben, sind es im Kindergarten vier Jahre.

Bei einer fast gleichen Anzahl an Plätzen sei es logisch, dass nicht alle Krippenkinder wunschgemäß in den auserkorenen Kindergarten wechseln könnten. Rein zahlenmäßig jedoch sollten alle Kinder ab drei Jahren von September an einen Kindergartenplatz erhalten. "Es müsste ziemlich genau aufgehen", sagte Rubenbauer der SZ.

Laut Astrid Banaschewski-Müller, im Rathaus für die Kindereinrichtungen zuständig, gibt es derzeit zehn freie Kindergartenplätze. Alle sind in unmittelbarer Nähe des Kindercampus, drei im gemeindlichen Kindergarten Wichtelhaus sowie sieben im Waldorfkindergarten. In der Nachbargemeinde Olching sind die Zahlen der Anmeldungen für die Kindertagesstätten noch nicht ausgewertet. Ob sie Kapazitäten für Gröbenzeller Kinder frei hätten, lässt sich noch nicht sagen.

© SZ vom 14.05.2011/alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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