Bundestagswahl:Hoffen auf genügend Prozente

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Beate Walter-Rosenheimer (Grüne) und Michael Schrodi (SPD) werden von ihren Parteien mit guten Plätzen auf den Bundestagslisten bedacht. Jetzt müssen sie nur noch die Wähler von sich überzeugen.

Andreas Ostermeier und Erich C. Setzwein

- Die Bundestagskandidaten von Grünen und SPD, Beate Walter Rosenheimer und Michael Schrodi, können sich Hoffnung auf einen Einzug in den Bundestag machen. Wenn sie als Erststimmenkandidaten nicht gegen die CSU-Kandidatin Gerda Hasselfeldt (CSU) gewinnen sollten, dann könnten sie über ihre jeweilige Landesliste ein Mandat erringen. Am Wochenende reihten im schwäbischen Augsburg die Grünen ihre Kandidaten, die SPD hatte ihre Landesvertreterversammlung im niederbayerischen Dingolfing.

SPD-Bundestagskandidat Michael Schrodi. (Foto: Johannes Simon)

Die Kreis-SPD jubelte am Samstag, als ihr Kandidat, Michael Schrodi aus Olching, für den Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck Platz 23 auf der Liste der Bayern-SPD bekam. "Aussichtsreich" nannte diese Platzierung der Vorsitzende der Bundeswahlkreiskommission, Peter Falk. "Dies bedeutet eine große, ernsthafte Chance auf ein Bundestagsmandat", schrieb Falk in einer Mitteilung an die Presse. Für die SPD in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau sei dies aber gleichzeitig ein Ansporn, einen "engagierten und tatkräftigen Wahlkampf" zu machen.

Dabei hoffen die Sozialdemokraten sehr darauf, dass sich ihr Wahlergebnis in Bayern gegenüber der Bundestagswahl vor drei Jahren deutlich verbessert. Von Platz 23 aus wäre Schrodi, der auch Vorsitzender der Landkreis-SPD ist, bei der Wahl 2009 nicht zu einem Sitz im Berliner Parlament gekommen, weil die SPD mit einem Zweitstimmenanteil von nur 16,8 Prozent (20,1 Prozent Erststimmen) nur 16 Kandidaten in den Bundestag brachte. Falk aber machte einen siegessicheren Eindruck, als er schrieb: "Die Zeichen stehen auf Aufbruch und Wechsel." Jetzt gehe es um eine sozialere, gerechtere Politik, Gleichberechtigung, die Bändigung der Finanzmärkte, Verteilungerechtigkeit, Mieterschutz und gesellschaftliche Offenheit.

Michael Schrodi speist seinen Optimismus, dass sein Listenplatz reichen könnte, nicht nur aus aktuellen Umfragen. 2013 sei eine ganz andere Ausgangssituation als 2009, als die SPD von den Bürgern nicht mehr wahrgenommen worden sei. Jetzt aber habe man klare Positionen, um sich von der Union abzugrenzen, man sei personell und inhaltlich gut aufgestellt, sagte Schrodi und fügte hinzu: "Wir haben das Vertrauen der Menschen zurückgewonnen." Schrodi geht davon aus, dass der SPD im Bund mehr als 30 Prozent der Wähler folgen werden. Auch in Bayern erwartet sich Schrodi ein "weitaus besseres Ergebnis als 2009" und sagte: "Ude hilft uns in Bayern sehr.

Der SPD-Bundestagskandidat rechnet außerdem mit den Auswirkungen des neuen Wahlgesetzes. Demnach werden dem Bundestag in der kommenden Legislaturperiode aller Voraussicht nach mehr Abgeordnete angehören als bislang. Aufgrund der starken Stellung der CSU ist auch in Bayern mit Überhang- und Ausgleichsmandaten zu rechnen. Solche Mandate entstehen, wenn die Direktkandidaten der CSU in sämtlichen Wahlkreisen die Nase vorn haben. Dann steht der Partei die Hälfte der bayerischen Mandate zu. Erringt die CSU aber weniger als die Hälfte der Zweitstimmen, was beispielsweise bei der Bundestagswahl 2009 geschah, dann erhalten die anderen Parteien, die den Einzug ins Berliner Parlament schaffen, Ausgleichsmandate. Diese werden nach dem Anteil der Zweitstimmen berechnet. Von den Wahllisten rücken dann so viele Kandidaten ins Parlament nach, dass deren Anzahl die prozentualen Stimmanteile der jeweiligen Parteien widerspiegelt.

Grünen-Bundestagskandidatin Beate Walter-Rosenheimer. (Foto: Johannes Simon)

Auf einem guten Listenplatz sitzt auch Beate Walter-Rosenheimer aus Germering. Sie wurde von der Landesdelegiertenkonferenz am Samstag mit Platz sieben bedacht. Vor drei Jahren waren zehn bayerische Grüne in den Bundestag gekommen. Kann die Partei das Ergebnis von 2009 wiederholen, ist Walter-Rosenheimer sicher im Bundestag. Die Germeringerin war im Januar dieses Jahres für Christine Scheel ins Parlament nachgerückt. Scheel schied aus, weil sie in den Vorstand des Ökostrom-Anbieters HSE wechselte.

© SZ vom 10.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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