Polizei München:Bei AfD-Wahlparty: Rechtsextreme greifen Fotografen an

Lesezeit: 1 min

  • Zwei bis drei Dutzend Demonstranten sind Zeugenberichten zufolge am Sonntagabend in die Münchner Friedenstraße gezogen, um gegen die AfD zu demonstrieren.
  • Dort erwartete sie offenbar bereits eine größere Gruppe.
  • Mehrere Männer sollen kurz darauf auf die Demonstranten und zwei Fotografen losgegangen sein.

Von Thomas Anlauf

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der AfD und Antifa-Aktivisten sind am Sonntagabend zwei Fotoreporter von Rechtsextremen angegriffen worden. Bilder von der Szene, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, zeigen, wie ein Mann nach einem Fotografen tritt und einen anderen anspringt.

Mehrere Zeugen berichten übereinstimmend, dass es sich bei dem Angreifer um ein Mitglied des Bündnisses Deutscher Patrioten (BDP) handeln soll. Auch Marcus Buschmüller von der antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (Aida) bestätigt, dass der Angreifer beim BDP sein soll.

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Unter den AfD-Anhängern, die am Sonntag den Wahlerfolg der Partei in Mecklenburg-Vorpommern in der Gaststätte "Portugal" nahe dem Ostbahnhof feiern wollten, waren laut Aida auch der aus Nordrhein-Westfalen stammende Lukas B., Mitglied der Identitären Bewegung, sowie Rick W. Diese beiden Männer waren vor zwei Monaten in Begleitung des AfD-Landeschefs Petr Bystron vor einem Lokal in der Schwanthalerstraße gesehen worden. Bystron sagte damals dem Bayerischen Rundfunk, dass er B. und W. nicht kenne. Alle drei waren kurz zuvor nicht in eine Veranstaltung über die AfD im Eine-Welt-Haus gegenüber dem Lokal eingelassen worden.

Mehrere Zeugen berichteten am Montag übereinstimmend, dass am Sonntag gegen 17.45 Uhr zwei bis drei Dutzend Demonstranten vor die Gaststätte "Portugal" an der Friedenstraße zogen und gegen die AfD demonstrieren wollten. Dort erwartete sie offenbar bereits eine größere Gruppe. Mehrere Männer sollen kurz darauf auf die Demonstranten und zwei Fotografen losgegangen sein. "Das war gemeingefährlich", sagt ein Zeuge.

Die Polizei traf erst nach dem Vorfall ein, wie sie am Montag mitteilte. Sie bestätigte lediglich, dass es zu "einem Gerangel zwischen der vermummten Gruppe und Angehörigen einer Veranstaltung der Alternative für Deutschland" gekommen sein soll. Der Staatsschutz ermittelt und sucht Zeugen.

© SZ vom 06.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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