Autobahn:Geänderte Planung schockt Landwirt

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Beim Ausbau der A 92 soll die Anschlussstelle Unterschleißheim weit auf Echinger Flur verschoben werden.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Der geplante sechsspurige Ausbau der Autobahn A 92 von Feldmoching bis zum Kreuz Neufahrn wird auch zu einer Verlegung der Bundesstraße B 13 führen. Bei den Gütern Hollern und Neuhof wird die Trasse nach Osten verschwenkt, um die Autobahnanschlussstelle Unterschleißheim neu zu ordnen. Dabei werden die Straßenflächen bis zu 100 Meter weit auf Echinger Flur verschoben. Sie liegen dann komplett auf Echinger Gebiet, da die B 13 in diesem Abschnitt die Gemeindegrenze zu Unterschleißheim bildet. Landwirt Martin Steininger, auf Gut Neuhof der nächste Anlieger, zeigte sich "schockiert" über die Pläne. Das Echinger Rathaus hat sich mit der Neuerung noch nicht befasst, sondern wartet darauf, dass das Verfahren förmlich eingeleitet wird.

Die Pläne für die Erweiterung der Autobahn mussten noch einmal zurück ans Reißbrett, weil die beiden Anschlussstellen im Ausbaubereich, Ober- und Unterschleißheim, völlig neu konzipiert werden mussten. In Unterschleißheim ist es vor allem die der Anschlussstelle vorgelagerte Einmündung der Landshuter Straße aus dem Gewerbegebiet in die B 13, die Schwierigkeiten bereitet. "Der Knotenpunkt ist nicht mehr leistungsfähig", erläutert Josef Seebacher, der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern, "wir haben hier ein massives Problem."

Als Lösungsansatz soll die Landshuter Straße künftig keine Kreuzung mehr mit der B 13 bilden, sondern unter ihr durchgeführt werden. Um dafür Platz zu schaffen, soll die B 13 nach Osten rücken. Dafür wird dann neben der bestehenden Autobahnbrücke der B 13 eine neue Überführung angelegt. Auch nördlich der A 92 wird die B 13 etwas verschwenkt, ehe sie beim Anstieg zum Maisteiger Berg wieder in die bestehende Trasse mündet. Nach der Verlegung wird die B 13 in diesem Abschnitt so verlaufen wie früher. Auch die Brücke muss wieder versetzt werden.

Die Anschlussstelle in Richtung Flughafen reicht weit in die Flur hinein

Während die neue B 13 nahezu bündig neben die bisherige Trasse gesetzt wird, greift der künftige Zubringer-Ast für die Anschlussstelle in Fahrtrichtung Flughafen und Deggendorf weit in die Echinger Flur aus. Die wird künftig weiter östlich neben die alte gesetzt und dann in einem weiten rechtwinkligen Bogen von der Landshuter Straße aus angefahren und über kurze Rampen an die B 13 angebunden. Auf der Nordseite der A 92 wird die Anschlussstelle in Fahrtrichtung Oberschleißheim und Feldmoching ebenfalls nach Osten versetzt und die Zufahrt auch dort in einem weiterem Bogen geregelt.

Damit werde "die Bewirtschaftung sehr erschwert", klagte Steininger, die Felder des Echinger Ortsobmanns des Bayerischen Bauernverbands liegen genau in dem Areal. Bei der Klärung der Details müsse sichergestellt werden, dass wenigstens die Zufahrtswege erhalten blieben, forderte er. Der Verband werde für die Grundeigentümer auf Ausgleichsflächen bestehen. Die geänderte Planung wurde bereits im Unterschleißheimer Rathaus vorgestellt. In Eching habe man sich damit noch nicht beschäftigt, sagte Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier. Das Verfahren, in dem Eching zu einer Stellungnahme aufgefordert ist, wird die Autobahndirektion wohl erst 2017 einleiten. Der bisherige Planungsstand des Autobahnausbaus sah die Erweiterung auf Echinger Gemeindeflur nach Süden vor. Doch die Gemeinde hatte moniert, dass der Feldweg entlang der Autobahn dann nicht mehr genutzt werden könnte und Entschädigungszahlungen für die Landwirte gefordert.

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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