Plus-Festival:Open Air am Vöttinger Weiher fällt auch 2018 aus

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Der Kulturverein "Prima leben und stereo" verlängert die Zwangspause wegen der Westtangenten-Baustelle. Dennoch will sich OB Eschenbacher mit den Machern zum Brainstorming treffen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Der Freisinger Kulturverein "Prima leben und stereo" (Plus) wird auch in diesem Jahr kein Festival am Vöttinger Weiher veranstalten. "Wie schon in den vergangenen zwei Jahren stehen der Ausrichtung einige strukturelle Hindernisse am Gelände im Weg", hat der Verein am Dienstag via Pressemitteilung verkündet. 2015 fand das vorerst letzte Festival am Vöttinger Weiher statt, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich bekanntermaßen die Westtangenten-Baustelle befindet.

2016 hieß es zwar zunächst: "Wir pausieren, aber wir stecken bereits in den Planungen für die Neuauflage für 2017". Doch daraus wurde nichts. Das Open Air könne nicht stattfinden, weil das Sicherheitskonzept nicht mit der Baustelle vereinbar sei, teilte der Verein damals mit.

Kommentar
:Das Festival verliert seine Anhänger

Die Gefahr ist groß, dass das Festival nicht wiederbelebt werden kann, wenn die Zwangspause zu lang ist.

Kommentar von Birgit Goormann-Prugger

Nun begründen die Verantwortlichen rund um die Vorsitzende Mechthild Leidl die neuerliche Absage: An den entscheidenden Stellen des Geländes stehe kein Strom zur Verfügung, dies könne auch durch Notstromaggregate nicht ausgeglichen werden. Baugruben müssten aufwendig gesichert werden und die Anfahrtswege für Rettungskräfte seien aktuell nicht nutzbar. Diese Hindernisse würden die Zusatzkosten in unkalkulierbare Höhe steigen lassen. Einen kleinen Lichtblick gebe es allerdings: Der Fortschritt der Baustelle eröffne in den kommenden Jahren neue Perspektiven.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher will mit den Plus-Vertretern sprechen

Die Stadt Freising wolle daher im Frühsommer zu einem "runden Tisch" einladen, um gemeinsam mit den Ämtern die Möglichkeiten für das Plus-Festival auszuloten. Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt, erklärte dazu, es sei richtig, dass auf Einladung von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ein weiterer Gesprächstermin mit den Plus-Vertretern vorgesehen sei. Bereits im Jahr 2016 habe es Abstimmungsgespräche mit dem Kulturverein über den Baustellenablauf bis 2020, also bis zur Fertigstellung der Westtangente, gegeben. Dabei sei immer deutlich gemacht worden, dass bei der Organisation eines Festivals aufgrund der Großbaustelle zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich seien, um Unfallgefahren für Besucher auszuschließen.

Da auch die Stadt an einem Fortbestand und Wiederaufleben des Prima-leben-und-stereo-Festivals interessiert sei, finde heuer wieder ein Gespräch mit "Plus" statt, allerdings "völlig ergebnisoffen", so Christl Steinhart. Das Treffen sei als Brainstorming gedacht, um organisierte Live-Kultur, wenn irgend möglich, auch in Zukunft zu ihrem Recht kommen zu lassen.

"Ihr habt es euch sicher schon gedacht, weil wir so lange nichts von uns haben hören lassen"

Auch via Facebook habe die Plus-Macher ihre Fans über den Stand der Dinge informiert. Dort heißt es: "Ihr habt es euch sicher schon gedacht, weil wir so lange nichts von uns haben hören lassen. Wir Ehrenamtlichen vom Plus-Team haben fleißig Pläne studiert und uns mit vielen verschiedenen Behördenvertretern auseinandergesetzt. Wir haben nichts unversucht gelassen, aber wir müssen leider auch dieses Jahr verkünden, dass es 2018 kein Festival am Vöttinger Weiher geben wird".

Die nächsten Veranstaltungen des Kulturvereins Prima leben und stereo sind nun die "Freisinger Nacht der Musik" am Samstag, 21. April, das "Kino am Rang" vom 8. bis zum 16. Juni sowie die "Altbayerische Grillmeisterschaft" am Samstag, 16. Juni.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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