Neues Projekt:120 bezahlbare Wohnungen

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Die Stadt Freising will an der Katharina-Mair-Straße in Lerchenfeld 120 bezahlbare Wohnungen schaffen. Wenn alles klappt, könnten sie schon 2021 fertig sein. (Foto: Katharina Jaksch)

Der Finanzausschuss des Freisinger Stadtrats macht den Weg für ein Projekt frei, das in der Nähe der Lerchenfelder Feuerwache an der Katharina-Mair-Straße entstehen soll. Die Kosten werden auf 20 Millionen Euro geschätzt.

Von Petra Schnirch, Freising

Läuft alles glatt, könnten die ersten Bewohner Mitte 2021 einziehen: Die Stadt Freising will an der Katharina-Mair-Straße in Lerchenfeld 120 bezahlbare Wohnungen schaffen. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss hat am Montagabend den Weg für die weitere Planung frei gemacht. Laut ersten Schätzungen werden für das Projekt etwa 20 Millionen Euro veranschlagt, über das kommunale Wohnungsbauförderprogramm wird die Stadt allerdings einen stattlichen Zuschuss erhalten.

Auf den beiden Grundstücken nahe der Feuerwache mit einer Gesamtfläche von etwa 7000 Quadratmetern soll eine bunte Mischung entstehen. Um die Mieten gering zu halten, sind viele kleine Wohnungen geplant. Etwa 30 Prozent sollen nicht größer als 25 bis 30 Quadratmeter sein, weitere 30 Prozent sollen über zwei Zimmer verfügen.

Sitzmöglichkeiten in breiten Laubengängen, Innenhöfen und Dachgärten

Auf private Gärten, Balkone und Loggien will die Stadt hier, anders als bei den größeren Wohnungen, bewusst verzichten, weil sich solche Flächen im Mietpreis niederschlagen. In den breiten Laubengängen vor den Appartements soll es jedoch ebenso Sitzmöglichkeiten geben wie in den Dachgärten oder den Innenhöfen. Im Erdgeschoss sind Büroräume für einen "Kümmerer" denkbar, außerdem Läden oder eine Kinderbetreuung.

Auf jedem der beiden Grundstücke sind drei Gebäudeteile mit je vier Geschossen vorgesehen, lediglich im Südwesten zur Therese-von-der-Vring-Straße hin könnte ein weiteres Stockwerk dazukommen. Das sieht zumindest die Machbarkeitsstudie vor, die Ende Mai im Planungsausschuss vorgestellt wurde. Durch die unterschiedlichen Grundrisse der Wohnungen werden ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen angesprochen, wovon man sich in der Stadt eine breite soziale Mischung in dem Quartier verspricht. "Es geht um unseren Freisinger Mix", sagte Stadtbaumeisterin Barbara Schelle. Beim kommunalen Wohnungsbau habe die Stadt bei der Vergabe großen Spielraum. Reinhard Fiedler (FSM) sagte in der Sitzung, es sei ein "sehr guter Schritt", dem städtischen Bestand weitere 120 Wohnungen hinzuzufügen.

Rudi Schwaiger (CSU) warnt davor, dass die Stadt finanziell an ihre Grenzen kommen könnte

Auch Rudi Schwaiger (CSU) findet die Idee "wunderbar". Er warnte jedoch davor, dass die Stadt bei diesem "Zig-Millionen-Projekt" finanziell an ihre Grenzen kommen könnte. Deshalb müsse man frühzeitig überlegen, wie sich die Finanz-Lücke schließen lasse. Staatlich gefördert werden etwa 30 Prozent der Kosten, eingerechnet wird hier auch der Wert des Grundstücks, das bereits der Stadt gehört. Laut Stadtdirektor Gerhard Koch sind in der Finanzplanung für die kommenden fünf Jahre bisher 11,2 Millionen Euro für ein solches Projekt berücksichtigt. Aufgrund des hohen staatlichen Zuschusses empfahl er, es "unbedingt" zu verwirklichen.

Richard Grimm (FW) bezweifelte, dass 0,75 Stellplätze pro Wohneinheit ausreichen werden. Fordere man mehr, müsste die Zahl der Wohnungen verringert werden, erwiderte Schelle. "Mensch geht vor Auto", sagte Guido Hoyyer (Linke). Möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müsse in Freising höchste Priorität haben.

Bei einem optimalen Verlauf könnte im Herbst 2017 ein Objektplaner beauftragt werden. Ende 2018 könnte die Genehmigung vorliegen, ein Baubeginn wäre dann im Frühjahr 2019 möglich.

© SZ vom 14.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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