Freiham/Lochhausen:Schwieriges Verhältnis

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Anwohner befürchten, dass Freiham zum Slum werden könnte

In Freiham, dem neuen Stadtteil im Münchner Westen, sollen zukünftig 20 000 Menschen leben. Das wird noch einige Jahre dauern, aber die ersten Bewohner hat das Quartier bereits jetzt. Rund 450 sind es - und nicht wenige von ihnen sind verunsichert angesichts der städtischen Planung, in Freiham bis zu 680 Flüchtlinge unterbringen zu wollen. 480 Asylsuchende sollen bereits in den Sommermonaten Juli/August in Wohncontainer an der Ecke Hans-Steinkohl-/Centa-Hafenbrädl-Straße einziehen. Eine weitere reguläre Gemeinschaftsunterkunft für 200 Menschen ist bis zum Jahr 2017 im Kiefernhain des Gewerbegebietes Freiham-Süd vorgesehen.

"Wir haben Verständnis dafür, dass die Leute untergebracht werden müssen. Aber das Verhältnis zwischen aktuellen Einwohnern und Flüchtlingen muss stimmen", erklären die Anwohner. Wie, fragen sie sich, könne Integration funktionieren, wenn wesentlich mehr Asylsuchende als Einheimische im Viertel wohnen. Sie befürchten, aus Freiham könne ein Slum werden, ein sozialer Brennpunkt, ausgelöst durch zu viele Menschen auf engstem Raum ohne Beschäftigung.

Ähnliche Bedenken gibt es in Lochhausen, wo laut Sofortprogramm des Sozialreferates voraussichtlich im Herbst eine Unterkunft am Ortsrand an der Langwieder Hauptstraße mit bis zu 300 Bettplätzen entstehen soll. "Das ist schon sehr viel", kritisierten Anwohner in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied. Lochhausen hat 5500 Einwohner und Bewohner und sehr wenig Infrastruktur - dort gibt es nicht einmal einen Supermarkt.

Auf Bitten des örtlichen Bezirksausschusses will das Sozialreferat deshalb nun im Juli zwei Informationsveranstaltungen für die Bürger anbieten - eine für Freiham und eine für Langwied. An diesen Abenden soll die genaue Planung für die beiden Standorte erläutert werden. Bis dato stehen weder Träger noch Konzepte fest, auch die Termine für die Infoveranstaltungen stehen noch nicht fest.

© SZ vom 19.06.2015 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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