Forstenried:Einsatz für den Derzbachhof

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SPD fordert "Ersatzvornahme" zur Sicherung des Baudenkmals

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Ungeachtet der Bestrebungen der Firma Euroboden und ihres Geschäftsführers Stefan Höglmaier, den historischen Derzbachhof in Forstenried zu übernehmen und zu sanieren, hat der örtliche Bezirksausschuss jetzt mehrheitlich einem Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion zugestimmt, der darauf abzielt, eine "Ersatzvornahme" zur Sicherung des Baudenkmals in die Wege zu leiten.

In Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde soll das städtische Planungsreferat endlich den Verfall des um 1750 erbauten, ältesten Münchner Bauernhofs stoppen. Denn die bisherigen Eigentümer, eine mehrköpfige Erbengemeinschaft, hätten "augenscheinlich" erneut eine von den Behörden gesetzte Frist für dringende Sanierungsmaßnahmen tatenlos verstreichen lassen, hieß es zur Begründung. Außerdem sei fraglich, ob es in absehbarer Zeit überhaupt zu einer Kooperation der Eigentümer mit der Firma Euroboden komme.

"Es sieht so aus, als ob der Verfall weiter fortgeschritten ist und es immer schwieriger wird, den Hof und damit den Ensembleschutz in Forstenried zu erhalten", erläuterte Hannelore Prechtel (SPD) den Antrag ihrer Partei. Der Bezirksausschuss machte trotz seines Vorstoßes deutlich, dass er eine Sanierung des alten Hofes an der Forstenrieder Allee durch die Firma Euroboden begrüßen würde. Das Unternehmen habe bei der erfolgreichen Rettung des Schusterbauernhauses in Riem gezeigt, dass es in der Lage sei, ein solches Vorhaben zu stemmen. Das Planungsreferat hatte der Bezirksausschuss zuletzt im Oktober 2015 gebeten, in Sachen Derzbachhof aktiv zu werden.

Der Bauunternehmer Höglmaier hatte kürzlich Interesse daran bekundet, sich des Derzbachhofs anzunehmen. Nach einer Besichtigung zeigte er sich von dem Baudenkmal angetan und bereit, sein Knowhow zu dessen Rettung einzubringen und ein ortskernverträgliches Konzept dafür zu entwickeln. Seit einigen Wochen bemüht sich Höglmaier um Kontaktaufnahme mit den Eigentümern. Der Bezirksausschuss, der damit auch schon seine Schwierigkeiten hatte, wünscht ihm dabei viel Erfolg.

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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