Forstenried:Die Anger-Idee setzt sich durch

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Gute Idee: Wo einst die Verlängerung der Stäblistraße geplant war, ist nun ein Anger geplant. (Foto: Renate Winkler-Schlang)

Der SPD-Antrag zur Grünflächen-Gestaltung in der Ortsmitte von Forstenried findet im zweiten Anlauf eine deutliche Mehrheit. Über einen Fuß- und Radweg zum Neurieder Kreisel wird gesondert verhandelt

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Im zweiten Anlauf hat sich die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) 19 mit ihrem Antrag zur Schaffung einer Grünfläche, eines Angers im Forstenrieder Ortskern durchgesetzt. Mehrheitlich votierte der BA dafür, die Stadt um wohlwollende Prüfung der Möglichkeit zu bitten, eine solche Parkanlage nördlich des Pfarrheims Heilig Kreuz zu errichten. Es handelt sich um jenes Gelände, das einst für den Durchstich der Stäblistraße zur Garmischer Autobahn vorgesehen war. Da die Regierung von Oberbayern das Projekt mittlerweile endgültig abgelehnt hat, liegen diese ortszentrumsnahen Grundstücke, die überwiegend der Stadt München gehören, brach. Ergänzt wurde der Antrag um einen von den Grünen gewünschten Passus, wonach ein Workshop die Bürgerbeteiligung an der weiteren Planung sichern und auch die Ergebnisse einer aktuellen Verkehrsuntersuchung berücksichtigt werden sollen.

Dass zur Realisierung der Anger-Idee noch mehrere planungsrechtliche Schritte und zudem Grunderwerb vonnöten wären, wird in dem Beschluss explizit erwähnt. In einem Punkt wollte die BA-Mehrheit der SPD-Fraktion allerdings nicht folgen: Einen Fuß- und Radweg soll der Prüfungswunsch an die Stadtverwaltung nicht enthalten. "Dieser Radweg muss extra behandelt werden", forderte nicht nur Richard Ladewig (FDP). CSU-Fraktionssprecher Reinhold Wirthl erinnerte in diesem Zusammenhang an frühere Empfehlungsbeschlüsse, wie sie beispielsweise auf einer Bürgerversammlung gefasst worden waren. Am besten komme man darauf zurück, wenn der Neurieder Kreisel wie geplant neu konzipiert wird. Der BA-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) warf überdies die Frage auf, wo genau dieser Weg verlaufen soll. Für ihn komme nur die einst geplante Trasse des Stäbli-Durchstichs infrage. So oder so sei der Rad- und Fußweg aus Sicherheitsgründen unverzichtbar, konstatierte Andrea Barth (SPD).

Dass der Verein der Freunde des Ortskerns Forstenried einhellig hinter dem Vorhaben "Forstenrieder Anger" - sein Gestaltungsvorbild ist der Laimer Anger - stehe, versicherte dessen Vorsitzende Hannelore Prechtel dem Bezirksausschuss. "Das Thema schwelt schon lange", sagte sie, und immer noch müsse man aufpassen, "dass nicht irgendwelche Investoren den Ortskern verschandeln". Prechtel plädierte, wie die gesamte SPD-Fraktion, auch dafür, den Fuß- und Radweg von Anfang an mitzudenken. Man müsse der Stadtverwaltung klarmachen, dass sie nach einer solchen Verbindung suchen soll.

Für eine Grünanlage nördlich des Pfarrheims Heilig Kreuz an der Forstenrieder Allee 180 hatten sich zuletzt immer mehr Anwohner, Geschäftsleute und Vereine ausgesprochen. Ähnlich wie die Ortskernfreunde um Hannelore Prechtel halten auch die Bürgerinitiative Forstenried und der Historische Verein Forstenried den Anger für eine gute Idee. Als "Trostpflaster" für den gescheiterten Stäbli-Durchstich wollen indes nur die SPD und Prechtels Verein die grüne Oase verstanden wissen.

© SZ vom 17.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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