Forstenried:Brandbrief an die Regierung

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Die Lärmschutz-Bürgerinitiative Forstenried fordert endlich Taten

Thomas Breitkopf, Sprecher der Lärmschutz-Bürgerinitiative (BI) Forstenried, hat einen Brandbrief an die Regierung von Oberbayern geschrieben. Darin beschwert er sich verbittert darüber, dass seit Jahrzehnten zwar über Lärmschutzmaßnahmen an der Garmischer Autobahn zwischen Luise-Kiesselbach-Platz und Unterdill diskutiert wird, doch bis heute nichts geschehen ist. "Man hat den Eindruck, seit Jahren für dumm verkauft zu werden", resümiert Breitkopf, alle Initiativen zum Lärmschutz seien "im Sande verlaufen". Was die Verärgerung vieler Forstenrieder noch steigere, sei die eklatante Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes. Denn an der Lindauer Autobahn stünden fast durchgehend Lärmschutzvorrichtungen. Breitkopf: "Hier liegen zwei vergleichbare Situationen vor, die ohne sachlichen Grund ungleich behandelt werden."

Neben einem Lärmschutzwall fordert Breitkopf für den Autobahnabschnitt eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h, mehr Tempokontrollen sowie die Einrichtung einer Messstelle für Feinstaub. Wann und wie die Regierung von Oberbayern auf den neuerlichen Vorstoß reagieren wird, ist unklar. Nach Darstellung Breitkopfs enthalten alle bisherigen Behördenschreiben in dieser Angelegenheit nichts als unverbindliche Floskeln.

Die Bürgerinitiative hat früher bereits darauf hingewiesen, dass die Garmischer Autobahn in ihrer jetzigen Form nicht mehr gebaut werden dürfte, da sie die Anforderungen an den Lärmschutz nicht erfüllt. Für die A 95 mit ihren sechs Spuren besteht der BI folgend nur deshalb Bestandsschutz, weil sie kurz vor Inkrafttreten heutiger Standards in Betrieb genommen wurde. Der Bezirksausschuss unterstützt seit Jahren die Forderung der Initiative nach einem Lärmschutz durch Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde. Im Gegenzug wies die Autobahndirektion wiederholt auf Lärmschutz-Richtwerte hin, die erheblich überschritten werden müssten, ehe Tempo 60 eingeführt werden könnte; in Forstenried würden diese nicht erreicht.

© SZ vom 17.06.2017 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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