Frauen sind im öffentlichen Raum des Stadtbezirks 17 auf dem Vormarsch. So ist im vergangenen November in Obergiesing der Platz an der Werner-Schlierf-Straße nach der jüdischen Ärztin und Gegnerin des Nationalsozialismus Ella Lingens benannt worden. Nun will die Stadt in Fasangarten an eine Vorkämpferin der deutsch-amerikanischen Beziehungen erinnern. Auf dem Gelände der so genannten Amisiedlung am Perlacher Forst entstehen in den nächsten Jahren Wohnungen, ein Hotel und der Erweiterungsbau für die Europäische Schule München. Zur Erschließung dieses Areals dient eine neue Straße, welcher der Kommunalausschuss in seiner jüngsten Sitzung den Namen "Auguste-Kent-Platz" verliehen hat. Er liegt zwischen dem S-Bahnhof Fasangarten und der Cincinnatistraße. Das geht aus einer Mitteilung der Rathaus-Pressestelle hervor.
"Die mittlerweile mehr als 25 Jahre dauernde Städtepartnerschaft zwischen München und Cincinnati hat eine leibhaftige "Mutter". Denn es war Auguste Kent, die nicht locker ließ, bis die immer schon freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimatstadt am 18. September 1989 von Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Mayor Charles J. Luken endlich auch offiziell besiegelt wurden", erläutert Kommunalreferent Axel Markwardt. "Wo könnte die Stadt München dieser engagierten Frau besser gedenken als auf einem Teil von München, der bis vor einigen Jahren noch von amerikanischen Soldaten und deren Familien bewohnt war? Mich persönlich freut auch, dass mit dieser Benennung erneut ein weiterer Frauenname im Münchner Straßenbild präsent wird." Auguste Kent wurde unter ihrem Mädchennamen Kantarjiev am 2. September 1929 in Landshut geboren und starb am 20. Oktober 1992 in Cincinnati. Sie war von Beruf Dolmetscherin, Direktorin und Gründerin der Tri-State German American School. Als Mitglied des Cincinnati-Munich Sister City Committee war sie treibende Kraft hinter der Vereinbarung einer Städtepartnerschaft zwischen München und Cincinnati.