Landkreis Erding:Ansturm auf Gymnasien und Realschulen

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1430 Viertklässler erhalten am Montag ihre Übertrittszeugnisse. Gymnasien und Realschulen im Kreis erwarten einen Ansturm neuer Schüler - etliche Schulen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen.

Florian Tempel

Am ersten Schultag nach den Osterferien bekommen die etwa 1430 Viertklässler im Landkreis ihre Übertrittszeugnisse. Die drei Gymnasien und drei Realschulen im Landkreis machen sich auf einen erneuten Ansturm gefasst. Insgesamt müssen wohl wieder 19 fünfte Klassen an den Gymnasien und 18 Eingangsklassen an den Realschulen gebildet werden.

Am Korbinian-Aigner-Gymnasium steht nach dem Auszug der FOS/BOS-Klassen mehr Platz zur Verfügung und es können wieder sieben Eingangsklassen untergebracht werden. (Foto: Peter Bauersachs)

Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) betont zwar gerne, der sogenannte Elternwille sei auch in Bayern für die Schulwahl nach der vierten Klasse maßgeblich. Tatsächlich entscheiden aber vor allem die Noten, wo es hin geht. Wer in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht (HSU) auf einen Schnitt von höchstens 2,33 kommt, darf aufs Gymnasium. Wer auf einen Durchschnitt nicht schlechter als 2,66 hat, kann auf die Realschule. Alle anderen gehen auf die in Mittelschule umbenannte Hauptschule. Außer sie schaffen die Aufnahme an einem Gymnasium oder einer Realschule über einen dreitägigen Probeunterricht, der vom 17. bis 19. Mai stattfindet. Der Übertritt von der fünften Klasse Hauptschule ans Gymnasium oder die Realschule ist zwar nach wie vor möglich. In diesem Jahr zählen jedoch erstmals die Noten des Jahresendzeugnisses. Das macht die Planung für die Schulleiter in diesem Jahr schwieriger. Die endgültigen Übertrittszahlen an die weiterführenden Schulen werden also erst im Sommer feststehen.

Die Einschreibungen an den drei Gymnasien finden in der kommenden Woche von Montag, 9. Mai, bis Mittwoch, 11.Mai statt. Aufgrund der beengten räumlichen Verhältnisse im Erdinger Anne-Frank-Gymnasium können dort nur sechs fünfte Klassen gebildet werden. Die Direktorin des Anne-Frank-Gymnasiums, Helma Wenzel, weist darauf hin, dass die Anmeldungen an ihrer Schule zunächst nur vorläufig sein können. Sollten mehr als 180 Kinder angemeldet werden, wird zusammen mit der Schulleitung des Korbinian-Aigner-Gymnasiums nach "sozial verträglichen Lösungen" gesucht. Sprich, man werde einige Eltern und Kinder davon überzeugen, auf das zweite Erdinger Gymnasium zu gehen. Am Korbinian-Aigner-Gymnasium steht nach dem Auszug der FOS/BOS-Klassen mehr Platz zur Verfügung und es können wieder sieben Eingangsklassen untergebracht werden.

Der Direktor des Korbinian-Aigner-Gymnasiums, Hermann Bendl, wies allerdings daraufhin, dass auch seine Schule an Kapazitätsgrenzen stoße: "Die Schule ist für 900 Schüler gebaut und wir gehen auf 1300 Schüler zu." Bendl hält angesichts des zu erwartenden Zuzugs in den Landkreis Erding den Bau eines vierten Gymnasiums für erforderlich: "Man müsste jetzt in die Gänge kommen, damit man in fünf oder sechs Jahren die Schule eröffnen kann." Besonders groß ist die Raumnot am Dorfener Gymnasium mit seinen deutlich über 1300 Schülern. Auch nach dem Abgang des doppelten Abiturjahrgangs, wird die Schule ein Fünftel zu wenig Räumlichkeiten haben.

Die Herzog-Tassilo-Realschule wird voraussichtlich sieben fünfte Klassen bilden. Die Mädchenrealschule Heilig Blut und die Realschule Taufkirchen werden wohl wieder sechs Eingangsklassen bekommen. Da die Kapazitäten der Erdinger Realschulen damit ausgereizt sind, sollen Realschüler aus dem südlichen Landkreis Erding weiterhin nach Markt Schwaben gehen.

© SZ vom 02.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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