Kino:Berührend, humorvoll, spannend

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Die Moosburger Kurzfilmnacht bietet wieder eine große Themenvielfalt, gezeigt werden 16 Streifen mit einer Gesamtspielzeit von 125 Minuten. Das Publikum kürt erneut seinen Liebling

Von Alexander Kappen, Moosburg

Schwarzweiß-, Animations- und Spielfilme, Nachdenkliches und Philosophisches, Humor, Spannung und überraschende Wendungen - die Themenvielfalt sei "wieder sehr breit", sagte Daniela Eiden vom Organisationsteam der Moosburger Kurzfilmnacht. Die Altstadtförderer, deren Vorsitzende Eiden ist, veranstalten die Kurzfilmnacht zusammen mit der Marketing-Genossenschaft (MeG) und dem Kulturreferat der Stadt bereits zum fünften Mal. Wobei es sich eigentlich sogar um Kurzfilmnächte handelt, weil es im Roten Saal der Rosenhof-Lichtspiele neben dem ersten Termin am 28. Juli am 1. September in bewährter Manier eine weitere Vorstellung gibt.

Und so wie immer "haben wir uns auch diesmal wieder viel Mühe bei der Auswahl der Filme gegeben", sagte Eiden am Montag in einem Pressegespräch. Die meisten Vorschläge - auch das eine Parallele zu den Vorjahren - kamen von der in Moosburg aufgewachsenen Regisseurin und Produzentin Janina Ludwig. "Aber einige Vorschläge sind heuer auch von uns selbst", sagte Eiden. Die endgültige Auswahl traf schließlich eine Art Jury, bestehend aus Eiden, Reinhard Dick (beide Altstadtförderer), Christoph Hübner (Chef der Marketing eG) und Moosburgs Kulturreferent Rudolf Heinz. Letztlich einigte man sich auf 16 Streifen mit einer Gesamtspielzeit von rund 125 Minuten. Die beiden britischen Stop-Motion-Filme "Stems" und "Moving on" von Ainslie Henderson werden ganz zum Schluss gezeigt und laufen außer Konkurrenz. Aus den 14 zuvor gezeigten Streifen können die Besucher wieder ihren Lieblingsfilm auswählen. Wer die meisten Stimmen bekommt, erhält den mit 250 Euro dotierten Publikumspreis, der aber, wie Kulturreferent Heinz betont, nur am 28. Juli vergeben wird.

Mit dabei ist auch wieder Saskia Hahn, die mit ihrem Film "In our country" im vergangenen Jahr den ersten Platz belegt hat. Diesmal ist sie mit "Ionela" nicht als Regisseurin, sondern Produzentin am Start. In dem Werk von Christoph Lacmanski geht es um eine osteuropäische Zwangsprostituierte, die von der Betreiberin eines Frauenhauses befreit wird. "Ein sehr ernster Film", sagte Eiden, "aber solche Filme muss man auch zeigen, weil das bei uns ein Thema ist." Saskia Hahn wird am 28. Juli persönlich nach Moosburg kommen, mit dabei ist auch die Moosburger Filmemacherin Elisabeth Kratzer, deren Streifen "Hundert Jahre leben" bei der Kurzfilmnacht als zwölfter Beitrag ins Rennen geht. Darin geben sechs Menschen unterschiedlicher Generationen Antwortmöglichkeiten auf die Frage, was ein Geburtstag für jeden Einzelnen bedeutet.

Zum Auftakt der Kurzfilmnacht ist der bereits bei vielen Festivals ausgezeichnete niederländische Animationsfilm "A single life" zu sehen, in dem es um eine Zeitreise geht. Um eingefahrene Denkmuster und Vorurteile dreht sich "Was wisst ihr denn eigentlich davon?" Dieser Beitrag habe "durchaus Momente, bei denen man sich ertappt fühlt", sagt MeG-Vorsitzender Hübner. Mit dem Thema Flucht beschäftigt sich "Bon Voyage", ein gezeichneter Film mit überraschendem Ende, der schon den deutschen Menschenrechtsfilmpreis erhalten hat. "Er ist zum Teil sehr überspitzt, aber die Botschaft kommt gut rüber", sagt Hübner.

Der satirische Beitrag "Mitarbeiter des Monats" dreht sich um den Sinn oder Unsinn einer solchen Auszeichnung. Feinsten österreichischen Humor versprechen die Organisatoren in "Der Sieg der Barmherzigkeit".

Karten gibt es von 13. Juni an unter moosburg-ticket.de sowie bei Schreibwaren Beck und Schreibwaren Bengl. Weitere Infos sind in Kürze unter moosburger-kurzfilmnacht.de erhältlich.

© SZ vom 12.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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