Wegen Sturmschäden durch das Tief "Heini" ist es am Mittwochvormittag zu Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs im Landkreis gekommen. Auf der Strecke von München Richtung Rosenheim, Ebersberg und Holzkirchen fielen Züge aus oder konnten nur mit starken Verspätungen abfahren.
Schuld daran war eine Lkw-Plane, die sich wohl durch starken Wind löste und in die Oberleitung des Bahnhofs in Zorneding geweht wurde. Dabei wurde ein Signal beschädigt. "Zunächst sind wir davon ausgegangen, dass es mit der Plane schnell weiter geht", erklärt Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp, dann seien allerdings Komplikationen durch Metallteile an der Plane aufgetreten. Durch die Räumungsarbeiten konnte statt der sonst bereit stehenden fünf Gleise nur noch ein einziges genutzt werden.
Das für S-Bahnen in Richtung München ausgelegte Gleis wurde für eine Stunde weiter mit S-Bahnen belegt. Dann fällte die Transportleitung die Entscheidung, diese Verbindung temporär auszusetzen, um den Regional- und Fernzügen die Durchfahrt zu gewähren. Durch dieses Vorgehen ist laut Honerkamp der Verkehr "stadteinwärts weitgehend pünktlich" eingetroffen.
Der Fahrbetrieb stadtauswärts dagegen war stark eingeschränkt: Der Fern- und Regionalverkehr von München in Richtung Rosenheim wurde zeitweise über Holzkirchen umgeleitet. Die S-Bahnen S4 und S6 fuhren bis 9.45 Uhr nur bis Haar. Dort wurde den Pendlern Schienenersatzverkehr in Form von Großraumtaxen zur Weiterfahrt nach Grafing-Bahnhof zur Verfügung gestellt. Der Buspartner der Deutschen Bahn RVO wurde nicht genutzt, da wegen des schulfreien Buß- und Bettags keine Busfahrer zur Verfügung standen.
Informationen zum aktuell geltenden Fahrplan konnten laut Honerkamp durch die häufig wechselnde Gleisbelegung durch S-Bahnen, Meridian und Süd-Ost-Bayernbahn nur mit Verzögerungen an die Fahrgäste weitergegeben werden. Der Zugverkehr normalisierte sich gegen elf Uhr.