Rathaus Ebersberg:Brandschutz und Barrierefreiheit anpassen

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Besondere Türen sollen im Brandfall das historische Treppenhaus vor Flammen und Rauch schützen. (Foto: Endt)

Im Ebersberger Rathaus wird in den kommenden Monaten umgebaut. Geplant sind vor allem Verbesserungen bei Brandschutz und Barrierefreiheit.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Historisches Relikt oder Todesfalle? Für Brandschutzexperten ist das Ebersberger Rathaus wohl ein bisschen von beidem. Zumindest genügt das fast 500 Jahre alte Gebäude nicht den aktuellen Brandschutzauflagen, weshalb die Stadt nun in den kommenden Monaten nachrüsten lässt. Bis zu 100 000 Euro könnten die Maßnahmen im Rathaus kosten - wo man allerdings hofft, dass es billiger wird.

"Es besteht keine Gefahr für Leib und Leben", versichert Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) allen Rathausbesuchern. Dass man dort brandschutztechnisch umbauen muss, sei schon seit Längerem bekannt, einige kleinere Maßnahmen sind auch bereits umgesetzt. So wurden etwa Durchgänge zum Treppenhaus im ersten Stock schon vor einigen Jahren zugemauert. Allerdings müsse man bei einem historischen Gebäude immer auch den Denkmalschutz beachten, was schnelle Lösungen schwierig macht. Völlig undenkbar wäre es beispielsweise, an der geschützten Fassade die andernorts so beliebten Feuertreppen anzubringen.

Unauffälliger Brandschutz

Zwei Maßnahmen sind nun geplant, die das ehemalige Hofwirtshaus zu einem sicheren Behördensitz machen sollen. Die eine betrifft das kleine Treppenhaus, das vom Flötz, dem Halbgeschoss mit dem historischen Rippengewölbe, wo auch Bürgermeisterbüro und Sitzungssaal liegen, und wo gelegentlich Ausstellungen stattfinden, in den ersten Stock führt. Hier werden nun oben und unten sogenannte T-30-Türen eingebaut. Diese sollen im Brandfall 30 Minuten lang dem Feuer stand halten können. Wenn es nicht brennt, sollen die Türen allerdings nicht weiter auffallen, sagt der Bürgermeister, sie seien normalerweise immer offen und schließen sich erst, wenn tatsächlich Feueralarm ausgelöst wird.

Auch im Obergeschoss des Rathauses, wo unter anderem die Bauabteilung ihre Büros hat, muss nachgerüstet werden. Eigentlich bräuchte man in dem langen Gang ebenfalls Brandschutztüren, diese sind aber wegen des Denkmalschutzes nicht möglich. Daher werden dort nun Brandschutzvorhänge eingebaut. Im Gegensatz zu Gardinen, die man vom heimischen Fenster kennt, handelt es sich dabei um eine feuerfeste und rauchdichte Plane, die im Notfall heruntergelassen wird.

Zugang erleichtern auch für Rollstuhlfahrer

Neben dem Brandschutz soll auch die Barrierefreiheit im Rathaus verbessert werden. So ist geplant, dass die Eingangstür zum Marienplatz einen Motor bekommt. Damit sollen sowohl das große Treppenhaus samt Aufzug, wie auch das Bürgerbüro im Erdgeschoss für Rollstuhlfahrer aber auch für Eltern mit Kinderwagen besser erreichbar sein.

Die Arbeiten wurden nun ausgeschrieben, beginnen sollen die Umbauten bereits in den nächsten Wochen, sagt Brilmayer. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte die Sanierung noch vor den Sommerferien abgeschlossen sein.

© SZ vom 23.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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