"An den Krippen haben wir permanent gearbeitet, deshalb sind wir da jetzt so gut aufgestellt." Dieses Fazit hat Annemarie Pfleger von der Abteilung Familie und Kultur der Stadt Ebersberg nun für die Betreuung der Kleinkinder gezogen. Allerdings habe das auch einen Haken, wie sie kürzlich den Stadträten erläuterte. Denn nach hinten raus wird es eng, "im Hortbereich ist es trotz permanentem Nachbohren einfach schwieriger".
Sorgenkind der Stadt ist die Betreuung von Schulkindern: Während 322 Kinder einen Betreuungsplatz beanspruchen, stehen derzeit nur 290 Plätze zur Verfügung. Einige Kinder teilen sich einen Hortplatz, drei Schulkinder sind außerhalb von Ebersberg untergebracht. Der Engpass sei dadurch entstanden, weil die Schülerzahlen entgegen früherer Prognosen gestiegen sind.
In der Schule ist oft unklar, wie sich die Lage entwickelt
Dieses Jahr wurde eine fünfte erste Klasse in der Grundschule eingeführt. Natürlich wäre es gut, den Bedarf besser planen zu können, sagte der städtische Jugendpfleger Peter Hölzer. Nur: Bei der Betreuung von Schulkindern sei es schwierig abzusehen, wie sich die Situation entwickelt: "Man weiß nicht, wie sich die Schullandschaft dauerhaft verändern wird", ergänzte Annemarie Pfleger mit Blick auf den Ausbau der Ganztagsschulen.
Auf Nachfrage der stellvertretenden SPD-Ortsvorsitzenden Brigitte Schurer konnten Pfleger und Hölzer aber mitteilen, dass wohl alle Kinder versorgt seien. Lediglich einen Platz in der Wunscheinrichtung könne man nicht garantieren. Durch die Einrichtung einer dritten Gruppe in der Kita St. Sebastian habe sich die Situation zwar ein wenig entspannt.
Das Problem bleibt in erster Linie aber der Raumbedarf. Umso wichtiger sei es, einen Raum über der neuen Turnhalle an der Floßmannstraße im Auge zu behalten. "Wir würden uns sehr wünschen, dass im Obergeschoss der neuen Turnhalle eine Mensa eingeplant wird", sagte auch Jugendpfleger Hölzer. Momentan ist die Schülerbetreuung im Untergeschoss der Grundschule untergebracht, aber bei weiter steigenden Schülerzahlen werde es logistisch schwierig, die Mittagsverpflegung vor Ort zu gestalten.
Hölzer wies darüber hinaus auf die Personalnot im Erzieherbereich hin. "Wir müssen uns auch fragen: Welches Personal soll das auf Dauer machen?", sagte Hölzer.
In Kindergärten und -krippen ist die lage entspannter
Deutlich besser stellt sich die Situation im Bereich der Kinderkrippen und Kindergärten dar. "Auch dieses Jahr sind wir in der glücklichen Situation, genug Betreuungsplätze in den Kindertagesstätten zu haben", berichtete Pfleger den Stadträten. Vier Einrichtungen gibt es in Ebersberg für die Betreuung der Kleinstkinder. Dort stehen 124 Krippenplätze zur Verfügung, 104 davon sind derzeit belegt. Neun Kinder sind Gastkinder aus anderen Gemeinden. Aufnahmen unter dem Jahr seien demnach problemlos möglich, so Pfleger. Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) zeigte sich erleichtert darüber, dass die zwei neuen Krippengruppen im Kinderhaus Villa Emilia deutlich für Entspannung gesorgt hätten.
Aber auch Kindergartenplätze gibt es in Ebersberg ausreichend: Von 391 Plätzen sind 357 zu Beginn des Kita-Jahres 2015/16 belegt. Dazu kommen noch sieben Kinder aus anderen Gemeinden, im Laufe des Jahres werden weitere Plätze beansprucht. 20 Kinder aus Ebersberg werden in anderen Kommunen betreut. "Für manche Eltern ist eine Betreuung in der Gemeinde, in der sie auch arbeiten, einfach praktischer", erklärte Annemarie Pfleger. Mit der Interimseinrichtung in Oberndorf, aus der durch einen Umbau auch eine Dauerlösung werden könnte, wurden 50 weitere Plätze geschaffen, die jetzt für große Entlastung sorgen.