Dreistellige Millionensumme:München erwirbt 237 GBW-Wohnungen

Die Stadt kauft 237 weitere Wohnungen aus dem Bestand der GBW, die der Freistaat Bayern vor gut drei Jahren an ein privates Konsortium um die Immobilienfirma Patrizia verkauft hat. Dafür müssen die beiden städtischen Wohnungsgesellschaften einen dreistelligen Millionenbetrag aufbringen. Zwei Drittel der Wohnungen liegen in Schwabing nahe dem Hohenzollern- und dem Bonner Platz. Diese wird, so hat es der Stadtrat am Mittwoch beschlossen, die Gewofag erwerben. Das andere Drittel kauft die GWG: Diese Wohnungen befinden sich östlich des Luitpoldparks und nördlich des Petuelrings. Die SPD kritisierte nach der Sitzung scharf, dass solch teure Zukäufe überhaupt nötig seien. Die Landes-CSU habe mit dem Verkauf der GBW-Wohnungen die Mieter "eiskalt im Stich gelassen", klagte die SPD-Stadträtin Ulrike Boesser. Die Bewohner der einst landeseigenen Anlagen hätten wegen Mieterhöhungen, Verkäufen und des Renditedrucks Angst um ihre Heimat. "Die Staatsregierung muss ihren katastrophalen Fehler endlich eingestehen, Verantwortung übernehmen und selbst GBW-Wohnungen zurückkaufen", forderte Boesser. Dann könnten sich die städtischen Gesellschaften wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen: Neubauten hochziehen. GWG und Gewofag erhöhen mit dem jüngsten Deal die Zahl der gekauften GBW-Wohnungen auf 1186.

© SZ vom 20.10.2016 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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