Mit dem trüben Dasein, welches das Forum am Deutschen Museum seit beinahe sieben Jahren fristet, ist es nun bald vorbei. Seit 2010 stand der Komplex auf der Museumsinsel leer, der Kongresssäle und Kinos beherbergte; nun soll er auf fünf Jahre begrenzt neu belebt werden. So lange, bis das Deutsche Museum wieder Kapazitäten hat, sich selbst darum zu kümmern.
In einer Stadt, in der nicht nur der Raum zum Wohnen, sondern auch der Raum für Kreative rar ist, ist das eine mehr als begrüßenswerte Nachricht. Man denke nur an das Gerangel um den Stadtstrand am Vater-Rhein-Brunnen, einen Steinwurf von dem neuen Forum entfernt. Ein solches Haus in Bestlage darf nicht weiter unbespielt bleiben, das wäre geradezu frevelhaft.
Das Konzept, das sich die "Location Broker" für das ehemalige Forum am Deutschen Museum erdacht haben, ist erfreulich schlüssig und bietet allen Altersgruppen und Interessen etwas: Im "Makers Lab" im ersten Stock finden junge Kreative eine Heimat. "Science Slams" zu aktuellen wissenschaftlichen Themen sind angedacht, aufbereitet für ein breites Publikum. So bleibt das Forum thematisch stark mit dem Deutschen Museum verwoben. Kulturelle Veranstaltungen erhalten einen Vorzugspreis, die Raumgröße ist variabel. Und ein Restaurant mit Terrasse zur Isar hin gibt es auch noch.
Sandra Forster, die sich um die Gastronomie kümmern wird, ist eine Größe in der Szene, wie sie auch David Muallem ist, der sich um die DJ-Bookings für den Club an Wochenenden kümmern wird. Ein ausgeklügeltes Lärmschutzkonzept und massive Gemäuer sollen die Nachtruhe der Anwohner schützen. Zum entspannten Treffpunkt könnte auch der geplante Kiosk vor dem Forum avancieren.
Das Konzept könnte viele Leute auf die Museumsinsel ziehen, die das Deutsche Museum noch aus Wandertagen ihrer Jugend in Erinnerung haben, aber selbst noch ohne museumstauglichen Nachwuchs sind. Das Deutsche Museum arbeitet daran, sein etwas angestaubtes Image abzuschütteln: Das neue Konzept für das Forum kann zumindest einen Teil dazu beitragen.