SZ-Adventskalender:"Diese Kur war Gold wert"

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Kühlschrank, Wandfarbe und Bett: Ohne die Unterstützung der SZ-Leser hätten Menschen, die nur wenig Geld haben, nötige Anschaffungen und dringende Auszeiten nicht finanzieren können

Von Petra Schafflik, Dachau

Durch Spenden wie die der 34 Kinder vom Kindergarten in der Fröttmaninger Straße konnten auch in diesem Jahr Menschen in Not Wünsche erfüllt werden. (Foto: Alessandra Schellnegger)

"Vor zehn Minuten sind wir zurückgekommen", sagt Christine Meier (Name geändert) fröhlich. "Drei Wochen Ostsee, die gute Luft, der weite Strand, die herzliche, liebevolle Atmosphäre, für uns wurde gekocht und geputzt, einfach super." Es ist kein Luxusurlaub, von dem die 37-Jährige so begeistert schwärmt, sondern eine schlichte Mutter-Kind-Kur.

Diese Erholung hatte die vierfache Mutter bitter nötig. Sie betreut nicht nur den körperlich und geistig behinderten Sohn und seine drei Geschwister, sondern kümmert sich auch liebevoll um die pflegebedürftige Mutter und versorgt den Haushalt der Eltern. Dieser anstrengende Alltag brachte die tatkräftige Frau im vorigen Jahr an ihre Grenzen. "Ich bin zusammengebrochen." Doch weil wie in vielen kinderreichen Familien das Geld knapp ist bei den Meiers, konnte sich die erschöpfte Mutter die ärztlich verordnete Kur nicht leisten. Erst mit Unterstützung des SZ-Adventskalenders für gute Werke war die Auszeit von Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege möglich. "Es war einfach schön, dass wir uns in finanzieller Hinsicht die drei Wochen keine Sorgen machen mussten." Nun hofft Christine Meier, dass sie viel von der neu gewonnenen Energie und Kraft mit hinübernehmen kann in ihren Alltag. Momentan fühlt sie sich gerüstet. "Diese Kur war Gold wert."

Wenn Menschen wie die Familie Meier durch den SZ-Adventskalender auch in diesem Jahr wieder finanzielle Unterstützung erhalten konnten, so ist das einzig der enormen Hilfsbereitschaft der SZ-Leser zu verdanken. Mit ihren Spenden wird unbürokratisch rasche Hilfe geleistet, und zwar dort, wo sie dringend gebraucht wird. Auch im Landkreis Dachau leben Menschen in finanzieller Not, brauchen Mitbürger dringend Unterstützung. Oft braucht es dabei wenig, vielfach geht es um einfache Dinge: einen neuen Kühlschrank, den eine chronisch kranke Frau von ihrer kleinen Rente nicht bezahlen kann. Ein paar Eimer Wandfarbe für einen alleinerziehenden Vater, dem das Geld für die dringende Renovierung der Wohnung fehlt. Bett und Schrank für einen Jugendlichen, dessen alleinerziehende Mutter sich zwischen Schichtdienst und Pflege der Großmutter aufreibt. Ein Fahrrad für eine junge Frau, die in der Obdachlosigkeit gestrandet ist und nun weitab vom Dorf lebt. Lampen und Schränke für einen alleinerziehenden Vater, der sich mit seinem Sohn eine eigene kleine Wohnung einrichten will.

Und die Unterstützung geht weiter: Mit den verbliebenen, bisher nicht ausbezahlten Spendengeldern hilft der SZ-Adventskalender Menschen, die durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder auf andere Weise in Not geraten sind. Zudem unterstützt das Hilfswerk Einrichtungen im Landkreis. Dazu zählt das Dachauer Frauenhaus, das auch in diesem Jahr aus Spendengeldern Frauen in akuten Notlagen eine erste Soforthilfe zahlen konnte. Auch mehrere Selbsthilfegruppen erhalten Beträge aus dem Hilfsfonds wie der Elisabeth Hospizverein, der todkranke Menschen und ihre Familien betreut.

Möglich wurde der enorme Erfolg der Hilfsaktion durch die Großzügigkeit der SZ-Leser, darunter langjährige Freunde des Adventskalenders, ebenso viele Einzelspender, Firmen, Schulen und Vereine. So hat etwa der Kreisvorstand des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands gezielt für die Projekte "Sport für alle" und "Musik für alle" Geld gesammelt, um benachteiligte Kinder zu fördern. Und dass man mit guten Taten nie früh genug anfangen kann, stellten Drittklässler der Dachauer Montessori-Schule unter Beweis, die fast 200 Euro durch Mithilfe im Haushalt erarbeitet haben. Zu den treuesten Unterstützern im Landkreis zählt Jürgen Rothaug, Leiter und Dirigent des Dachauer Vokal-Ensembles Cantori. Seit 25 Jahren organisiert Rothaug in der Vorweihnachtszeit Konzerte mit dem Ziel, den Erlös dem SZ-Adventskalender zu spenden. Mit der Unterstützung der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau kommt ebenfalls seit vielen Jahren ein stattlicher Betrag beim Benefizkonzert für den Adventskalender zusammen.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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