Stadtrat Dachau:Neues Ärztehaus in Dachau

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In Dachau will sich eine Praxis für neurologische und psychische Erkrankungen ansiedeln. Der Bedarf ist groß. Trotzdem vertagte der Bauausschuss den Beschluss.

Melanie Staudinger

Die Stadt Dachau soll ein Ärztehaus für neurologische und psychische Erkrankungen bekommen. Darin ist sich der Bauausschuss des Stadtrats einig. Auch ein Standort ist bereits gefunden: Die Praxis soll an der Kreuzung Münchner- und Schillerstraße entstehen. Mit der Planung des Antragstellers aber konnten sich die Kommunalpolitiker nicht ganz anfreunden: Es gibt zu wenige Parkplätze auf dem Grundstück. Die Lösung aus Sicht der Stadträte: Sie wollen jetzt die städtische Stellplatzsatzung ändern. Bis dahin vertagte der Bauausschuss die Entscheidung über den Antrag.

An der Ecke Münchner- und Schillerstraße in Dachau will sich ein Ärztehaus ansiedeln. (Foto: dapd)

"Ich bin sehr dafür, dass die Praxis dahinkommt", sagte CSU-Stadträtin Gertrud Schmidt-Podolsky am Dienstag. ÜB-Sprecher Peter Denk wies auf die Vorteile hin: Ein Ärztehaus bringe Arbeitsplätze und Frequenz in die Innenstadt. Auch SPD-Stadtrat Günter Heinritz beurteilte das Projekt als gut. Das Problem aber ist, dass Arztpraxen laut städtischer Stellplatzsatzung pro 20 Quadratmeter Nutzfläche einen Parkplatz nachweisen müssen. Im Fall des Ärztehauses wären das 20 Stellplätze, auf dem Grundstück sind aber laut Antragsteller nur fünf unterzubringen. Die restlichen 15 müsste der Antragsteller ablösen. "Das ist schon eine außerordentliche Zahl", sagte Stadtbauamtsleiter Michael Simon. Die Situation auf dem Grundstück sei aber schwierig. "Uns ist nichts besseres eingefallen", erklärte er. Das bestätigte Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU): "Wir haben sämtliche Alternativen diskutiert."

Das wiederum wollte Bündnis-Chef und Architekt Kai Kühnel ebenso wenig wie CSU-Stadtrat und Bauunternehmer Wolfgang Moll glauben. "Da sind doch noch lange nicht alle gestalterischen Möglichkeiten ausgeschöpft", sagte Kühnel. Ihm fiel aber eine andere Lösung ein. Das Problem sei schlicht die städtische Parkplatzsatzung, die gerade bei Arztpraxen deutlich von der Mustersatzung abweiche, die pro 30 Quadratmeter Nutzfläche einen Parkplatz vorsieht. "Das gehört kritisch durchleuchtet", sagte Kühnel.

Dieser Vorschlag gefiel auch dem OB. "Mir geht es um die Belebung der Innenstadt. Von mir aus können wir die Satzung ändern", sagte er. In der kommenden Bauausschusssitzung soll nun zuerst über eine Satzung gesprochen und dann erneut über den Antrag abgestimmt werden.Melanie Staudinger

© SZ vom 17.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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