Schnelles Internet:Aufbruch in die Zukunft

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Bürgermeister Richard Reischl startet die Glasfaser-Offensive. (Foto: Niels P. Joergensen)

Gemeinde Hebertshausen will alle Haushalte in ihrem Gebiet an ein Glasfasernetz anschließen

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Die Zukunft ist digital: Egal ob Studium, Arztbesuch oder Unterhaltung - eine schnelle Internetverbindung wird immer wichtiger. Das weiß auch der Hebertshausener Bürgermeister Richard Reischl (CSU), der es sich deshalb gemeinsam mit dem Gemeinderat zur Aufgabe gemacht hat, ganz Hebertshausen mit einem schnellen Glasfaseranschluss bis ins Haus zu versorgen. "Dann ist unser Job getan", sagt Reischl. Genau dieses Ziel rückt nun in greifbare Nähe. Denn das Unternehmen Deutsche Glasfaser, das momentan bereits die Nachbargemeinde Haimhausen ans Netz anschließt, will auch Hebertshausen, Deutenhofen, Ampermoching, Unterweilbach und Prittlbach mit schnellen Glasfaserleitungen versorgen.

Und das auf eigene Kosten. Einzige Voraussetzung: 40 Prozent der 2041 Haushalte in der Gemeinde unterschreiben einen auf zwei Jahre befristeten Anschlussvertrag. Die dreimonatige "Nachfragebündelung", in der sich Bürger für einen Glasfaseranschluss entscheiden können, startete jetzt mit einer Infoveranstaltung für Vorstände von Vereinen und Organisationen.

Natürlich liegt Hebertshausen nicht in einem Datenloch, schon bisher gibt es dort eine Breitbandversorgung. In den großen Ortschaften wurde das alte Kupfernetz bereits technisch optimiert, bis 2019 will die Telekom mit dem sogenannten Vectoring Übertragungsraten bis 100 Megabit (MB) pro Sekunde bereitstellen. Gleichzeitig werden aktuell die letzten, bisher unversorgten Gebiete ans Netz angeschlossen, und zwar zeitgemäß mit Glasfaser. Demnächst werden damit kleine Weiler und Dörfer besser versorgt sein als die zentralen Orte. Damit das nicht so bleibt, sondern auch Hebertshausen, Ampermoching, Deutenhofen, Prittlbach und Unterweilbach ein zukunftsfestes Glasfasernetz bekommen, hat sich der Gemeinderat für einen Kooperation mit der Deutsche Glasfaser entschlossen.

Der Gemeinde entstünden dabei keine Kosten, und auch die Bürger hätten nur Vorteile, wie Vertriebsleiter Bernhard Petersander im Sitzungssaal des Rathauses erklärte. Nämlich schnelle, störungsfreie und stabile Übertragungsraten, die mit unterschiedlichen Leistungen zwischen 100 bis 1000 Megabits pro Sekunde gebucht werden können. Die Tarife sind vergleichbar mit denen anderer Anbieter, allerdings gelten für Unternehmen wie Vereine und Organisationen abweichend höhere Preise.

"Für uns als Gemeinde ist das ein wichtiges Projekt, wir stehen dahinter", sagt Rathauschef Reischl. Alle gemeindlichen Gebäude würden deshalb selbstverständlich ans Glasfasernetz angeschlossen. Auch wirbt die Gemeinde auf ihrer Internetseite und bringt ein eigenes Gemeindeblatt nur zum Thema Glasfaser heraus. Die Bedingungen sind vorteilhaft, findet Reischl. Wer sich für einen Anschluss entscheidet, bindet sich für zwei Jahre. Danach kann der Vertrag mit der Deutschen Glasfaser ganz normal gekündigt werden. Den Gratisanschluss darf man behalten. Sollten sich genügend Bürger für ein Glasfaseranschluss entscheiden, wird es etwa eineinhalb Jahre dauern, bis die Leitungen verlegt und freigeschalten werden.

Um die Bürger für einen Glasfaseranschluss zu gewinnen, starten Unternehmen und Gemeinde jetzt eine umfassende Werbeaktion: Werbebanner werden im Ort aufgestellt, in der Woche nach den Pfingstferien gibt es Infoabende in Hebertshausen, Ampermoching, Unterweilbach und Prittlbach. Auch ein Informationsbüro wurde im Gemeinschaftsraum in Ampermoching eröffnet. Im Internet kann man sich zudem auf der Homepage der Deutschen Glasfaser ständig über den Stand der Anmeldungen informieren. Stichtag ist der 6. August. Dann entscheidet sich die Hebertshausener Glasfaser-Zukunft.

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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