Piraten-Partei:Leinen los!

Lesezeit: 1 min

Der Wahlerfolg in Berlin war ein Weckruf für Dachaus dahindämmernde Piraten. Zumindest für drei von ihnen.

Simon Schramm

Seit dem Erfolg der Piratenpartei bei der Berlin-Wahl Mitte September ist Pirat Dirk Waltert aus Altomünster sehr motiviert: "Wir wollen den Schwung und das Interesse mitnehmen." Darum hat er die Kreismitglieder der Partei am Dienstagabend zum Stammtisch in Indersdorf gerufen. Doch dem Ruf folgten nur drei Piraten aus dem Landkreis, das Treffen zeigt: In Dachau steht die Partei noch in den Startlöchern.

Aktuell gibt es in der Region 45 Mitglieder. Ein Kreisverband ist aber noch nicht gegründet, die Strukturen fehlen, es gibt zu wenig Piraten. Das alles soll sich jetzt ändern. Seit 2008 ist der 36-jährige Waltert Mitglied und steht als aktiver Pirat im Landkreis fast alleine da. Der Stammtisch am Dienstag sei "der dritte Wiederbelebungsversuch". Ein paar Mal traf man sich schon im vergangenen Jahr zum Stammtisch. Aber die Beteiligung ging zurück. "Das Ganze war schon eingeschlafen", sagt Waltert.

Doch nun keimt das Interesse an der Partei wieder auf. Fünf neue Mitglieder im Landkreis kann man seit der Berliner Wahl verzeichnen. Und zum Stammtisch sind drei Nicht-Mitglieder zu Besuch - dass sie willkommen sind und mitreden dürfen, gehört zur expliziten Programm-atik der Partei. Neugierde und Sympathie hat die Gäste hergeführt: "Ich möchte die Jungen dabei unterstützen, wenn die etwas auf die Beine stellen", sagt der 56-jährige Walter Holler aus Karlsfeld. Im Gespräch führt das spezielle Abstimmungssystem der Piraten, genannt "liquid feedback", zu Verständnisproblemen, Thema ist auch die Breitbandversorgung im Landkreis. Am Ende scheint Holler beeindruckt, vielleicht wird er bald Pirat, "es schaut gut aus".

Mit am Stammtisch sitzt Ronald Heinrich, Generalsekretär vom Bezirksverband Oberbayern. Laut ihm kommt jeder fünfte Pirat in Deutschland aus Bayern. Stärkste Kraft ist München, nun soll aber auch die Region erobert werden. "Wir gewinnen Bayern nur mit einer Basis auf dem Land", sagt Heinrich.

Dirk Waltert möchte dazu auch seinen Beitrag leisten, schließlich "steht der Wahlkampf 2012 vor uns". Im Landkreis sind weitere Aktionen geplant. Ein spezielles Programm für die Region gibt es aber noch nicht, das soll jetzt in Angriff genommen werden. Beispielsweise beim nächsten Stammtisch am 8. November: "Da werden wir dann schauen, wo wir etwas für die Bürger bewegen können", sagt Waltert.

© SZ vom 14.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: