Landkreis Dachau:Kein Silvester auf dem Schlossplatz

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Die Stadt Dachau bleibt bei der Entscheidung vom Vorjahr.

Walter Gierlich

"Die Massen sind einfach nicht kontrollierbar." Für Paula Kleeberger, Leiterin der Schloss- und Gartenverwaltung Schleißheim und Dachau, ist die Sache klar: Wie erstmals im vergangenen Jahr, wird auch heuer der Schlossplatz in Dachau am Silvesterabend aus Sicherheitsgründen gesperrt. Das haben am Mittwoch Vertreter der Schlösserverwaltung, der Stadt Dachau und der Polizei in einer Pressekonferenz noch einmal nachdrücklich bekräftigt. Die Maßnahme an Silvester 2010 bezeichneten sie übereinstimmend als vollen Erfolg.

Das Feuerwerk in der Silvesternacht werden die Feiernden erneut nur von unten sehen können. Der Schlossplatz ist auch heuer wieder am 31. Dezember gesperrt. Der weite Blick über die Stadt und die leuchtenden Raketen bleibt so verwehrt.   (Foto: Niels P. Jørgensen)

Burkhard Fellner, der bei der staatlichen Verwaltung seit 1974 für das Dachauer Schloss zuständig ist, sagte, er habe in all den Jahren "noch nie ein so ruhiges Neujahr erlebt wie 2011". In den Jahren zuvor sei der Andrang zum Schlossplatz immer größer geworden, was zu erheblichen Sicherheitsproblemen geführt habe - für die Feiernden ebenso wie für die Anwohner, aber auch für das Schloss. Da seien Böller und Kracher mitten in der Menschenmenge gezündet worden, was leicht zu Panik hätte führen können.

Mindestens ebenso riskant seien verirrte Feuerwerksraketen, die auf dem Schlossdach landen und es in Brand setzen könnten. "Wenn Profis beim Volksfest hier oben das Feuerwerk abbrennen, stehen fünf Löschzüge bereit", sagte Kleeberger. Aber bei den Amateuren an Silvester müsste sich die Feuerwehr gegebenenfalls erst mühsam durch die Menschenmenge kämpfen. Fellner nennt noch einen Punkt, der in der Vergangenheit Sorgen bereitet hat: Zweieinhalb bis drei Tonnen Müll habe man abtransportieren müssen, darunter eine Menge Scherben.

Auch in diesem Jahr werden Zugänge und Zufahrten von der Stadt und der Schlösserverwaltung abgesperrt und die Maßnahmen durch einen Sicherheitsdienst überwacht. "Im Vorjahr hat es wunderbar geklappt", sagte der städtische Ordnungsamtsleiter Stefan Januschkowetz, der sich erleichtert zeigte, dass es keinerlei Beschwerden gab. Nach seiner Erfahrung war es Jahr für Jahr auf dem Schlossplatz enger geworden - Schaulustige, welche die herrliche Aussicht genießen wollten ebenso wie Partymacher: "Mit Kindern konnte man gar nicht mehr hochgehen." Gute Erfahrungen mit der Absperrung machte auch die Polizei. Sie hielt sich an Silvester 2010 im Hintergrund und musste kein einziges Mal eingreifen, sagte Sprecher Michael Richter.

© SZ vom 15.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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