Karlsfeld:Bayerische Staatsmedaille für Silke Mader

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Silke Mader, 44, ist Vorstandsvorsitzende der europäischen Stiftung für Frühgeborene und kranke Neugeborene (EFCNI). Ihre zu früh geborene Tochter Lena ist vor 20 Jahren nach der Geburt gestorben. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Das Gesundheitsministerium würdigt den Einsatz der Karlsfelderin für frühgeborene Kinder.

Der Karlsfelderin Silke Mader wurde am Freitagabend die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege verliehen. Melanie Huml (CSU), bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, händigte die Medaille während eines Festakts in Nürnberg aus und würdigte Maders jahrelangen Einsatz für Frühgeborene.

Vor 20 Jahren erlitt die heute 44-jährige Karlsfelderin einen schweren Schicksalsschlag. Ein Arzt hatte ihre Schwangerschaftsvergiftung nicht rechtzeitig erkannt. Ihre Zwillinge Lena und Lukas kamen deshalb viel zu früh auf die Welt, mit 290 beziehungsweise 515 Gramm Gewicht. Lena starb wenige Tage nach der Geburt, aber Lukas überlebte und kämpfte sich ins Leben. "Vor zwei Tagen hatte er seinen ersten Tag an der Uni", erzählt Silke Mader stolz.

Zwei Jahre nach dem Tod ihrer Tochter gründete die 44-Jährige eine Selbsthilfegruppe für Eltern, die das gleiche Schicksal ereilt hat. Im Jahr 2003 wurde sie Vorsitzende des Bundesverbands "Das frühgeborene Kind". Im Jahr 2008 war sie schließlich Mitbegründerin und ist bis heute geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der europäischen Stiftung für Frühgeborene und kranke Neugeborene, kurz EFCNI. Staatsministerin Huml lobte Mader, mit ihrer Stiftung Wissenschaftler, Fachleute und Eltern zusammenzubringen, "um alle Kräfte zu bündeln und damit nachhaltig die bestmögliche Versorgung von Frühgeborenen sicherzustellen". Außerdem stellte sie Maders "tatkräftigen Einsatz heraus, die medizinische, psychologische und sozialpädagogische Unterstützung betroffener Eltern zu verbessern".

"Die Bayerische Staatsmedaille bedeutet mir sehr viel und ich freue mich von ganzem Herzen", bedankte sich Mader. "Die Auszeichnung ist ein ermutigender Ansporn, mich weiter für die Interessen von Frühgeborenen, kranken Neugeborenen und deren Familien einzusetzen." Im Bereich der Pflege und Versorgung der kleinsten Patienten gebe es noch viel zu tun. "Auch weiterhin muss es unser vorrangiges Ziel sein, gemeinsam mit medizinischen Fachkräften Eltern europaweit auf ihrem Weg zu unterstützen", sagte die Karlsfelderin.

© SZ vom 15.10.2016 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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