Dachau/München:Stecken geblieben

Wegen einer Stellwerkstörung am Bahnhof Dachau kommt der Zugverkehr im gesamten Landkreis zum Erliegen

Eine Stellwerksstörung am Dachauer Bahnhof hat am Dienstagvormittag zu erheblichen Verzögerungen und Wartezeiten auf der Linie S2 geführt. Nach Auskunft des Bahnsprechers Bernd Honerkamp trat die technische Störung um kurz nach neun Uhr auf. Die S-Bahnen aus München fuhren infolgedessen nur noch bis Allach und kehrten anschließend um. Die Regionalbahn vom Münchner Hauptbahnhof, die normalerweise stündlich in Dachau hält, fiel aus. Ebenso die S-Bahnen, die von Altomünster beziehungsweise Petershausen nach Dachau fahren.

Am Allacher Bahnhof warteten Hunderte Menschen auf eine Transportmöglichkeit nach Dachau, darunter etliche Touristen, die die KZ-Gedenkstätte besuchen wollten. Erst nach einer Stunde stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft, kurz MVV, Taxen für den Schienenersatzverkehr von Allach nach Dachau zur Verfügung. Die Plätze in den bereitgestellten Fahrzeugen reichten für die Wartenden jedoch bei weitem nicht aus. Fahrgäste berichten, dass es zeitweise zu einem regelrechten Gerangel um die Plätze gekommen sei.

Busse wurden erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt eingesetzt. "Morgens zur Schulzeit ist es sehr schwer, Busse zu bekommen", begründet Bahnsprecher Honerkamp die Verzögerungen. Stellwerksstörungen seien grundsätzlich sehr problematisch, weil ihre Dauer nicht abschätzbar sei. Manchmal genüge schon ein Systemneustart wie bei einem Computer, um den Schaden zu beheben. Bei gravierenderen Problemen könne es aber auch Stunden dauern, bis der Zugverkehr wieder frei gegeben werden kann.

Am Dienstagvormittag dauerte es mehr als zwei Stunden, bis um kurz nach elf Uhr der Schaden behoben war. Es vergingen weitere eineinhalb Stunden, bis gegen 12.30 Uhr alle S-Bahnen und Züge wieder pünktlich fuhren.

© SZ vom 15.06.2016 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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