Dachau/München:MVV muss billiger werden

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Bund Naturschutz Dachau will Abkehr vom Auto forcieren

Dachau erwägt Fahrverbote für Lastwägen und will den Lärm für den gesamten innerstädtischen Verkehr durch Tempolimits und Ruhezonen fast ohne Autos minimieren. Die Landeshauptstadt München kündigt an, Dieselfahrzeuge auszusperren, weil die Stickstoffbelastung unerträglich geworden ist. In diese Diskussion mischt sich der Bund Naturschutz des Landkreises Dachau mit einem Vorschlag ein, der sich weniger um Verbote dreht, als um einen aus seiner Sicht positiven Lösungsansatz. Die Naturschützer wollen den Anreiz vergrößern, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Sie fordern die Politik auf, die Tarife innerhalb des Münchner Verkehrsverbunds erheblich zu senken.

In einem Offenen Brief an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schreibt der Dachauer Kreisvorsitzende Roderich Zauscher: "Eine der Maßnahmen, die jetzt schon ergriffen werden könnte, wäre die deutliche Verbilligung des MVV und die Abschaffung der Tarifzonen." Er wirbt für die Idee mit den Folgeeffekten, wie der Entlastung der Umwelt. Außerdem würde die Gesundheit jedes Einzelnen gefördert. Und man könnte "Gelder bei Straßenbau und -unterhalt einsparen". Vor allem könnten München und die Region selbständig entscheiden, unabhängig vom guten Willen Dritter.

Wie Zauscher weiter ausführt, ist der Bund Naturschutz der Meinung, dass "Fahrverbote und eine andere Verkehrspolitik mit Rücksicht auf die menschliche Gesundheit dringend geboten sind". Der Dachauer Kreispolitiker gibt zu bedenken, "dass es wohl noch eine harter und langer Weg im Kampf gegen die Autolobby werden wird, bis tatsächlich Maßnahmen ergriffen werden dürften". Damit verweist er auf Ermittlungen gegen Autokonzerne und zögerliche politische Debatten um schärferer Abgasvorschriften. Deswegen erwartet Zauscher eine zähe Debatte: "Die zeichnet sich jetzt schon ab."

© SZ vom 22.06.2017 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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