Dachau:FDP stellt Kandidaten für die Bundestagswahl

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Der Kreisverband der Liberalen sieht sich wieder im Aufwind.

Von Helmut Zeller, Dachau

Für die FDP im Landkreis stehen die Zeichen auf Aufschwung: So sieht das jedenfalls Christian Stangl aus Haimhausen, der bei den Neuwahlen im Amt des Kreisvorsitzenden für weitere zwei Jahre bestätigt worden ist. Der FDP-Kreisverband will zusammen mit den Fürstenfeldbrucker Liberalen für die Bundestagswahl im Herbst 2017 einen Direktkandidaten nominieren. Sie oder er wird dann gegen den Nachfolgebewerber der CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt antreten. Die Landesgruppenchefin wird nicht mehr kandidieren.

Stangl sprach auf der Jahreshauptversammlung von einem "spürbaren Aufschwung", der sich zuletzt in deutlich besseren Landtagswahlergebnissen und einer steigenden Zahl von neuen Mitgliedern zeige. Auch die Liberalen im Landkreis Dachau verzeichnen einen Eintritt: Frank Sommerfeld, ein Orthopäde aus der Stadt Dachau. Sommerfeld wurde bei den Vorstandswahlen als Beisitzer gewählt. Simon Lackerbauer bleibt Schatzmeister, als Schriftführer fungiert künftig Anne Heyda aus Markt Indersdorf. Der bisherige Schriftführer Alfred Stelzer, Dachauer Ortsvorsitzender, stand nach vielen Jahren und Ämtern auf Kreisebene nicht mehr zur Verfügung. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt. Franz Koppold aus Karlsfeld wurde für 40 Jahre FDP-Mitgliedschaft geehrt.

Radikalisierung macht den Liberalen Sorgen

Kreisvorsitzender Stangl sagte, dass das liberal-demokratische Gedankengut der Partei, bei den Bürgern durchaus wieder Anklang finde. So seien auch die Aussichten für die Bundestagswahl vergleichsweise gut, meinte Stangl. Bedenklich stimme ihn die hierzulande, aber auch weltweit zu beobachtenden Radikalisierungen in der politischen Auseinandersetzung, in der angesichts äußerst komplexer Probleme in unserer heutigen Welt zu einfache und unrealistische Lösungen in Aussicht gestellt und teilweise auch nur dumpfe Sprüche geklopft werden.

Die deutsche Politik habe es insgesamt verschlafen, sagte Stangl, sich beizeiten ein modernes Einwanderungsrecht zu geben, das den verfassungsmäßig garantierten Grundrechten, zu dem insbesondere auch das Recht auf Asyl zählt, ausreichend Rechnung trage. Diese liberalen Freiheitsrechte des Bürgers, in der Französischen Revolution blutig erkämpft, seien keine Selbstverständlichkeit und im Grunde auch bedroht durch einen Staat, der immer weniger die Privatsphäre seiner Bürger respektiere und immer mehr ohne Anlass überwache, Daten sammele und speichere - stets begründet mit einer latenten Terrorismus-Gefahr, wobei statistisch gesehen jede Autofahrt riskanter für das eigene Leben sei.

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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