Bogenhausen /Aschheim:Schlussstrich gefordert

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Gegner wollen, dass die Stadt das Projekt Nordost-Verbindung aufgibt

Von Irmengard Gnau, Bogenhausen /Aschheim

Die Nordost-Verbindung ist schon vor Jahren in der Versenkung verschwunden, doch Wolfgang Lüers und seine Mitstreiter wollen ganz sicher gehen, dass sie nicht wieder auftaucht. Deshalb bittet der Vorsitzende des Vereins "Bürgerinitiative gegen die Nordostverbindung" Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in einem Brief, dass die Stadt das Straßenbauprojekt abhaken möge.

Denn noch immer läuft ein Planfeststellungsverfahren zu der umstrittenen Trasse - es ruht zwar seit dem Jahr 2006, verkehrsplanerisch aber ist das Projekt noch nicht offiziell abgeschlossen. Das will die Bürgerinitiative nun bewirken. "Unser Interesse ist, dass man endgültig einen Schlussstrich zieht", sagt Lüers. Das gleiche hatte schon im September 2016 der Bezirksausschuss Bogenhausen auf Antrag der CSU einstimmig gefordert

Als es Ende der Neunzigerjahre darum ging, die damals im Entstehen begriffene Messestadt Riem an Stadt und Umgebung anzubinden, brachte die Stadt München die Nordost-Verbindung ins Gespräch. Die Autobahn nach Passau und der Autobahnring A 99 galten als überlastet, darum sollte eine Tangente her, um das Kreuz München-Ost mit einem Zielpunkt nahe dem Heizkraftwerk in Unterföhring zu verbinden. Als Trasse wurde der aufgelassene Bahndamm zwischen Feldkirchen und Unterföhring ins Auge gefasst, zum Teil verläuft der Lebermoosweg dort entlang.

1996 schlossen sich Bürger aus Johanneskirchen, Englschalking und dem Landkreis zusammen, um das Projekt zu verhindern. Sie wehrten sich aus Gründen des Naturschutzes, fürchteten aber auch die Beeinträchtigung der Wohn- und Naherholungsgebiete durch Lärm und Abgase. Heute ergäben die alten Pläne erst recht keinen Sinn mehr, argumentiert Lüers. Denn inzwischen plant die Stadt im Nordosten ein Wohngebiet für 30 000 Menschen.

Auch der CSU-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Bogenhauser Bezirksausschussvorsitzende Robert Brannekämper fordert von OB Reiter, das "verkehrlich absurde Projekt" endlich zu den Akten zu legen. Brannekämper setzt sich stattdessen für einen vierspurigen Ausbau des Föhringer Rings ein.

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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