Bildung:München sucht Kooperation mit dem Umland

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Ins Gespräch kommen: Josef Schmid (rechts) mit (von links) Reinhold Bocklet, Oliver Simon, Andreas Haas, Johann Sauerer und Thomas Karmasin. (Foto: Günther Reger)

Bürgermeister Josef Schmid wirbt für eine Unterstützung der Fachoberschule in Germering

Von Andreas Ostermeier, Germering

Angesichts des steten Zuzugs nach München und in die Region will die Münchner CSU die Zusammenarbeit mit angrenzenden Landkreisen und Kommunen suchen. In Germering warb Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) am Freitag für eine Beteiligung der Landeshauptstadt an der zweiten Fachoberschule (FOS) im Landkreis Fürstenfeldbruck. Die Schule hat im Herbst ihren Betrieb in Germering aufgenommen. Unterrichtet wird momentan in einem Container, ein Grundstück für ein Schulhaus wird gesucht. Mit der Unterstützung einer Fachoberschule in Germering verbindet Schmid, der aus dem Münchner Westen kommt, die Möglichkeit, in Freiham 500 bis 600 weitere Wohnungen zu bauen. Entstehen sollen sie an der Stelle, wo die Planungen für den zweiten Bauabschnitt noch die Errichtung von Schulgebäuden vorsehen. Beteiligt sich die Stadt München an der Fachoberschule in Germering, dann benötige sie die für eine weiterführende Schule vorgesehene Fläche nicht mehr. So lautete der Tenor der Erklärungen von Schmid sowie dem Münchner CSU-Stadtrat Johann Sauerer, ebenfalls Kommunalpolitiker aus dem Westen der Landeshauptstadt.

Landrat Thomas Karmasin (CSU) hat dies gerne gehört. Er sucht nach Kooperationspartnern für die neue FOS, denn der Landkreis ist bereits Träger von 17 weiteren Schulen. Nach einer Zählung aus dem Oktober stammen mehr als die Hälfte der bislang 143 Schüler an der Germeringer FOS nicht aus Bruck und Umgebung. 33 von ihnen wohnen in München. Schmid betonte, dass ihm die Kooperation mit dem Umland am Herzen liege. Probleme wie Wohnungsbau, Verkehr oder auch Schulen könnten nur gemeinsam gelöst werden, sagte er und bezog auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit ein. Auch dieser habe ein Interesse an der Zusammenarbeit, nach den Worten von Sauerer konkret auch im Fall der Fachoberschule in Germering. Diesen Eindruck teilt auch Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU).

Die CSU-Politiker lobten, dass sich die Gesprächsatmosphäre zwischen Stadt und Umland seit Antritt der neuen Spitze im Münchner Rathaus verbessert habe. Karmasin sprach von einem Tauwetter verglichen mit den Zeiten von Reiters Vorgänger Christian Ude, in denen "die Stadtmauern sehr hoch" gewesen seien. Gespräche und gemeinsame Projekte zwischen München und dem Umland begrüßte auch der Fürstenfeldbrucker CSU-Landtagsabgeordnete Reinhold Bocklet.

Schmid zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Kooperation kommt, denn die Möglichkeit, mehrere Hundert weitere Wohnungen in Freiham bauen zu können, sei ein neuer Aspekt. Die ursprünglichen Planungen für Freiham sahen eine Einwohnerzahl von 20 000 vor, später wollten die Planer durch Verdichtung Wohnraum für bis zu 25 000 neue Münchner schaffen.

Die Münchner SPD warf Schmid vor, der Besuch in Germering diene nur seinem Landtagswahlkampf, er sei nicht zuständig für die städtische Schulpolitik. Schmid betonte jedoch, dass es sich um einen Informationsbesuch als Stadtrat handle.

© SZ vom 13.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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