Aubing/Freiham:Mehr Platz

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In den beiden Wohnheimen in Freiham Süd sollen statt 680 Flüchtlingen nur 480 leben. Helferkreis und Stadtteilvertreter plädieren dafür, die freien Räume für Deutschkurse und Hausaufgabenhilfe zu nutzen

Von Ellen Draxel, Aubing/Freiham

Der Neubau an der Centa-Hafenbrädl-Straße 49 steht; bereits am 26. September sind die ersten 13 Bewohner in Freihams zweite, für 200 Menschen ausgelegte Gemeinschaftsunterkunft eingezogen. Und das Sozialreferat will sein Versprechen halten: Statt der zunächst geplanten 680 Plätze für Asylsuchende in Freiham-Süd insgesamt soll die Zahl dauerhaft auf 480 gedrückt werden. Das hatte die damalige Sozialreferentin Brigitte Meier Bürgern und Lokalpolitikern im Juli 2015 bei einer Infoveranstaltung zugesagt.

In den kommenden Wochen sollen deshalb nun Familien, die derzeit noch in den Containern der ersten Unterkunft untergebracht sind, in das benachbarte neue Haus umziehen. "Belegt wird der Neubau mit maximal 135 Personen", erklärte Sebastian Ehnes, im Sozialreferat zuständig für den Bereich Flüchtlinge und Wohnungslose, jetzt dem Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied. Gleichzeitig wolle man die Anzahl der Flüchtlinge am ersten Standort bis auf 340 Bewohner verringern: "Insgesamt leben in Freiham-Süd dann 475 Asylsuchende." Zu klären ist, wofür die in beiden Gebäudekomplexen frei werdenden Räume künftig dienen könnten. Stadtteilvertreter und Helferkreis plädieren für soziale Nutzungen wie Hausaufgabenbetreuung oder Deutschkurse.

Noch immer nicht bezugsfertig ist dagegen die Flüchtlingsunterkunft für bis zu 300 Menschen an der Langwieder Hauptstraße im Norden des Stadtbezirks. Wegen des hohen Grundwassers kam es dort wiederholt zu Terminverschiebungen beim Bau. "Letzte kleine Arbeiten", sagt Ehnes, müssten noch gemacht werden, voraussichtlicher Einzugstermin sei hoffentlich nun Ende November.

Dafür läuft an der Mainaustraße, wo 190 Asylsuchende seit Dezember 2015 leben, alles bestens. Im Juli sind die Menschen, die zuvor in Leichtbauhallen untergebracht waren, in einen Neubau am selben Standort umgezogen. Das verspätete Einweihungsfest im September war geprägt von Offenheit, Neugierde und Toleranz. Bewohner und ehrenamtliche Helfer hatten gemeinsam ein interkulturelles Buffet von arabischen über afghanischen und afrikanischen Köstlichkeiten bis hin zu bayerischen Klassikern auf die Beine gestellt. Die Musik kam vom Chor der Neuaubinger Adventskirche und von den afrikanischen Bewohnern; mitmachen konnten die Besucher bei arabischen und afghanischen Tänzen.

Wie schwierig es ist, eine neue Sprache zu erlernen, erfuhren die Gäste beim Versuch, ihren Namen auf Dari zu schreiben - die persische Sprache ist Amtssprache in Afghanistan und besteht aus arabischen Schriftzeichen.

© SZ vom 09.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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