An der im vergangenen September neu eröffneten Grundschule an der Clarita-Bernhard-Straße werden kommendes Schuljahr keine Erstklässler unterrichtet. "Wir haben zu wenige Anmeldungen, um dort eine eigene Klasse bilden zu können", sagt Sigrun Felkner. Die genaue Zahl darf die Schulleiterin der Limesschule, zu deren Sprengel auch die neue Freihamer Grundschule gehört, nicht nennen - aber: "Weniger als zehn und deutlich unter der Grenze einer Klassenstärke."
Schulanfänger gebe es statistisch gesehen südlich der Bodenseestraße zwar genug. "Aber die Zahlen, die uns anfangs genannt werden, entsprechen meist nicht der Summe an Schülern, die dann tatsächlich kommen", erklärt die Rektorin. Manche Kinder besuchen statt der staatlichen Grundschulen eher Privat- oder Förderschulen, bei anderen stellen die Eltern Gastschulanträge oder lassen ihre Kinder lieber noch ein Jahr im Kindergarten. Zu Beginn sah es deshalb wohl für die Schule an der Clarita-Bernhard-Straße so aus, als könnte eine neue erste Klasse entstehen. Und diejenigen Eltern, die ihre Kinder angemeldet hatten, waren laut Felkner auch alle schon "tiefenentspannt", weil ihnen ein sicherer Platz in der dortigen Mittagsbetreuung sicher war. Doch das änderte sich, als klar war, dass es nicht genug Erstklässler gibt.
Mittlerweile jedoch haben Gespräche zwischen der Schulleitung, dem Staatlichen Schulamt und dem städtischen Bildungsreferat stattgefunden. Alle Erstklässler innerhalb des Sprengels, sagt Felkner, besuchten nun das Gebäude an der Limesstraße und erhielten dort auch einen Betreuungsplatz am Nachmittag. "Das war unsere Prämisse."
Inzwischen ist auch das Schulschwimmbad an der Limesstraße, dessen Wanne unterhalb des Beckens undicht war und Wasser verlor, wieder so hergerichtet, dass es für den Schwimmunterricht genutzt werden kann. Zumindest so lange, bis die neue Schwimmhalle im Freihamer Bildungscampus fertig ist.
Die Grundschule an der Clarita-Bernhard-Straße, 2015 als schnelle Pavillonlösung für die unter Raumnot leidende Grundschule an der Limesschule 2015 konzipiert, ist ausgelegt für acht Klassen und beherbergt derzeit eine künftige zweite Klasse sowie eine Übergangsklasse für Kinder, die noch nicht genug Deutsch sprechen, um dem Unterricht in einer Regelklasse folgen zu können. Langfristig soll die Freihamer Schule, dann als Festbau, den Grundschulbedarf für die Neubaugebiete an der Gleisharfe und auf dem ehemaligen Dornier-Gelände decken. Mehr als 800 Wohnungen entstehen in diesen beiden Quartieren.